30.6.07

brustkraulen

„Der Anfang zählt: Stillen ab der ersten Lebensstunde“
das ist das motto der weltstillwoche 2007, und auch in diesem jahr gibt es wieder ein umfangreiches WSW-paket der AFS, dessen infomaterial euch bei der umsetzung eurer aktionen vor ort unterstützt.

wenn ihr euch gedanklich schon mal darauf einstellen wollt, wie wichtig die allererste zeit direkt nach der geburt für den stillerfolg ist, dann schaut euch dieses video von UNICEF an. die bilder des indischen babys, das ganz von allein den weg zur brust findet, sind einfach hinreißend.
auch die restliche breastcrawl-page von UNICEF Maharashtra ist recht interessant, besonders für diejenigen von euch, die direkt im geburtshilflichen bereich arbeiten.

26.6.07

zwillingsamme

die polen scheinen einen eher sonderbaren humor zu haben, aber immerhin gibt es mal wieder ein stillbild als covermotiv einer zeitschrift.

die aktuelle ausgabe des polnischen nachrichtenmagazins wprost verhalf nämlich unserer kinderlosen kanzlerin zu unverhofftem mutterglück, indem man angela merkel - betitelt als stiefmutter europas - die beiden kaczynski-zwillinge an die brust legte.

auch wenn es sich dabei nur um eine mäßig gelungene fotomontage handelt, so hat das symbolträchtige motiv schon in den ersten tagen nach erscheinen des hefts für einigen wirbel gesorgt.

über die beweggründe des chefredakteurs lässt sich folgendes nachlesen:
"Wir dachten, das ist ein kleiner Spaß. Die Stiefmutter ist häufig attraktiver und freundlicher als die richtige Mutter."
von der netzzeitung wird die darstellung auch als reaktion auf ein titelmotiv des spiegels gewertet.

irgendwie versteht die stillzeit diese ganze aufregung und empörung nicht.
eine frau, die als stiefmutter sogar die mühen einer relaktation auf sich nimmt, um die kinder, die nicht ihre eigenen sind, mit dem besten zu nähren, was sie hat - das ist doch keine beleidigung, sondern vielmehr ein kompliment! und die beiden buben mit ihrem doppelkinn sehen auch recht stämmig und gesund aus. schlecht geht es diesen stiefkindern an angis busen jedenfalls nicht (obwohl sie nicht gerade sauber angedockt sind, das korrekte anlegen müssen sie wohl noch etwas üben).

also, liebe frau merkel, lassen sie sich die für ihren mann gekochte kartoffelsuppe auch weiterhin gut schmecken und freuen sie sich, dass sie, wenn ihnen doch eigenes mutterglück verwehrt war, nun immerhin im geiste schon einmal kinder an der brust hatten.
der geist europas ähnelt halt einer patchwork-familie, da muss sich jeder ein bisschen zusammenraufen. ;-)

21.6.07

gesund ist das nicht

im stillzeit-heft 2/2004 haben wir uns mit dem schwerpunktthema künstliche säuglingsnahrung beschäftigt, und ihr wurdet ausführlich in das leben und wirken eines kleinen wesens mit dem geheimnisvollen namen enterobacter sakazakii eingeweiht.

gut drei jahre später haben wir nun mit dem fall bebivita wieder mal ein beispiel dafür, dass die - im ungünstigsten falle tödlichen - risiken der muttermilchersatznahrung auch hierzulande durchaus real sind.

inwieweit die beschwichtigenden aussagen, die der "bundesverband der hersteller von lebensmitteln für besondere ernährungszwecke" prompt in einer diesbezüglichen pressemitteilung zum besten gab, der wahrheit entsprechen, darüber könnt ihr euch anhand unserer artikel selbst eine meinung bilden.
"Säuglingsnahrungen sind sicher", steht in dieser stellungnahme des diätverbandes beispielsweise. ach, das hat man von der rente auch lange zeit behauptet, und es gab immer welche, die das sogar geglaubt haben (und wir wollen auch lieber gar nicht so genau wissen, wo das alles mal bloß enden soll).

nein, durch das herunterspielen von gefahren ändert man leider nunmal nichts an ihrer existenz. manchmal kommt es eben doch vor, dass ein kind an den folgen von e. sakazakii stirbt, und dann klingt der bebivita-werbeslogan "Baby lacht, Mama spart!" irgendwie sehr zynisch.

liebe mamas, wenn ihr nerven sparen wollt und möchtet, dass euer baby wirklich grund zu lachen hat, dann stillt es lieber. es gibt vermeidbare risiken, warum sollte man sein kind ihnen aussetzen?

16.6.07

sau(g)stark

"die milch macht's." man kennt den CMA-werbespruch nur zu gut, und jedes jahr wird am 1. juni der internationale tag der milch gefeiert.
viele menschen glauben also, dass kuhmilch ein gesundes getränk ist.

aber halt, nur menschen? nein, es gibt noch andere eigentlich schlaue säugetiere, die gerne mal ein artübergreifendes schlückchen tanken - und das sogar frisch aus dem euter. ;-)

der vollständigkeit halber sei erwähnt, dass am 1. juni auch weltbauerntag ist (milchbauern können also doppelt feiern), und vor allem steht dieses datum für den weltkindertag. da es an diesem festtag also auch um die bedürfnisse und das wohlergehen von kindern geht, passt das mit der milch ja wiederum sehr gut. nur halt eben muttermilch, nicht kuhmilch...

vielleicht sollten wir als ergänzung zur weltstillwoche noch einen extra tag der muttermilch proklamieren, oder einen weltbrusttag oder sowas in der art.
es gibt ohnehin schon so viele gedenk- und aktionstage, dass man nur staunen kann. warum also nicht den 1. juni nutzen und den weltmilchtag auch als weltmuttermilchtag zelebrieren? motto: "die muttermilch macht's".

11.6.07

leck mich doch

schon seit langem versuchen die mitglieder des "runden tischs zur stillförderung in deutschland", beim bundesfinanzministerium eine briefmarke mit stillmotiv durchzusetzen - bislang leider vergeblich.

ein gelungenes beispiel für philatelistischen laktivismus stellt diese stillbriefmarke aus bosnien-herzegowina dar, die anlässlich der weltstillwoche 2001 herausgegeben wurde.
neben solchen sondermarken mit eher abstrakter symbolik gibt es auch welche, die künstlerisch gemalte mutter-kind-stillpaare zeigen. ted greiner hat auf seiner homepage eine ganze reihe dieser motive aus aller welt zusammengetragen, und es lohnt sich, sich seine sammlung anzusehen.

bitte, liebe deutsche post, mach für uns doch eeeendlich auch mal ne stillmarke. wir sind auch gerne bei der auswahl eines schönen motivs behilflich.

4.6.07

babymenü

wer schon mal bei starbucks war, der weiss, wie schwer es sein kann, sich einfach nur einen kaffee zu bestellen.

musste man sich bei einem cafébesuch früher lediglich mit der frage "tasse oder kännchen?" beschäftigen, so ist die bestellung angesichts der überwältigenden anzahl unterschiedlicher kaffeegetränke, zubereitungsarten, geschmacksrichtungen und serviergrößen mittlerweile zu einem echten großprojekt mutiert. es kann also auch bei alltagshandlungen durchaus eine herausforderung sein, entscheidungen zu treffen.

da bleibt mal abzuwarten, wann diese gesteigerten anforderungen auch auf unseren nachwuchs übergreifen und es unseren stillkindern ähnlich gehen wird. ;-)

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