28.11.06

guck mal, wer da pumpt

ihr kennt vielleicht noch die handwerker-sitcom "hör mal, wer da hämmert", in der gestandene männer wie der heimwerkerkönig tim taylor und sein assistent al borland wilde abenteuer im bastelkeller erleben.
was passiert aber, wenn solche harten kerle es wagen, die kombizange und den exzenterschleifer beseite zu legen und sich stattdessen einer milchpumpe zu nähern? daddy clay und daddy brad, die mutigen väter von dadlabs.com, haben ausprobiert, wie es wohl ist, wenn man - wohlgemerkt als mann - ein doppelpumpset benutzt.

so sieht sie also aus, die generation der "neuen väter", die gefühlvoll stöhnend versucht nachzuempfinden, was die erwerbstätige gattin tagtäglich beim pumpen im büro erlebt. offensichtlich hatten die beiden ihren spass dabei, auch wenn bei diesem gefährlichen experiment das ordnungsgemäße tragen einer schutzbrille dann doch nicht notwendig war.
da in der der stillzeit bekannten fachliteratur das kapitel über die männliche (re-)laktation leider fehlt, können wir nur mutmaßen, wie lange die zwei wohl noch hätten weitermachen müssen, bis die ersten tropfen vatermilch erschienen wären...

23.11.06

über den wolken...

... ist die freiheit leider nicht immer ganz so grenzenlos, wie reinhard mey es gerne hätte - besonders, wenn sich die wolken am US-amerikanischen himmel befinden.

nundenn, worum gehts?
mittlerweile dringen die nachrichten über die nurse-ins, die in den letzten wochen auf US-amerikanischen flughäfen stattfanden und am vergangenen dienstag ihren höhepunkt erreichten, auch in die deutschen medien, und zwar in form einer AFP-pressemeldung, die nun fleißig durch die sender und pages geistert. weshalb diese nachricht bei web.de ausgerechnet in der rubrik "skurriles" steht und somit in eine reihe mit "Brite repariert Krone mit Superkleber" und (nein, es war nicht derselbe) "Brite zündet Rakete im Hintern" gestellt wird, bleibt leider unklar. anscheinend haben stillende frauen - obwohl sie trotz niedriger stillquoten ja doch nicht ganz soooo selten sind - für web.de einen gewissen bizarren unterhaltungswert... :-/

der eigentliche vorfall ist schnell erzählt und erregt seit wochen die gemüter US-amerikanischer stillmütter. neben den nurse-ins, über die sogar in pakistan berichtet wurde, gibt es eine petition, natürlich auch die unvermeidlichen meinungsumfragen und diverse weitere medienwirksame aktionen, die sich mit dem fall beschäftigen und das stillen in der öffentlichkeit thematisieren.

wahrscheinlich ist es aber das klügste, die sache auch mit einem augenzwinkern zu betrachten, so wie es beispielsweise die alphamom-bloggerin alice bradley in "Because Mother Nature made bottles for a reason" so treffend beschreibt. und auch hier muss wieder die wunderbare cowgoddess hathor gelobt werden, die nicht nur das unschöne ereignis selbst, sondern auch die eigentliche ursache stilsicher auf den punkt bringt. ;-)

21.11.06

meine brust gehört mir

dass väter einen entscheidenden - sowohl positiven als auch negativen - einfluss auf den stillerfolg haben können, haben wir bereits in der letzten stillzeit 3/2006 im rahmen des schwerpunktthemas "stillhindernisse" ausführlich dargestellt.

dass das thema brüste und stillen auch einen einfluss auf scheidungen haben kann, erleben wir derzeit, wenn wir den rosenkrieg zwischen paul mccartney und heather mills in den klatschspalten der einschlägigen boulevardzeitungen mitverfolgen. so berichtet beispielsweise die bild-zeitung:
Paul verbietet Heather, Tochter Bea zu stillen. Begründung: „Das sind meine Brüste.“ Und: „Ich will keinen Mund voll Muttermilch haben.“

und dass brüste schon vor längerem eine einschneidende rolle in mccartneys leben gespielt haben sollen, erfahren wir in dem (lesenswerten!) artikel "Tragbare Speisekammern" der schweizer weltwoche:
Zu welch bedeutsamen Eingriffen in die Zeitgeschichte Brüste in der Lage sind, zeigen die Beatles. Zwischen Yoko Ono und Linda Eastman entbrannte ob der Frage, wer die besseren Brüste habe, der sogenannte «Tittenkrieg». Er soll deren Männer, John Lennon und Paul McCartney, dermassen zermürbt und entfremdet haben, dass die Beatles sich auflösten.

über manche dinge kann man einfach nur noch irritiert den kopf schütteln...

17.11.06

speikinder sind gedeihkinder

ob an diesem spruch etwas dran ist? wer weiß...
für eine betroffene mutter, deren waschmaschine aufgrund der üppigen oralen ausscheidungen des nachwuchses sonderschichten einlegen muss, ist er sicherlich tröstlich.

bereits seit längerem weiß man, dass flaschenkinder häufiger reflux-probleme haben als stillkinder, unter anderem weil die kunstmilch den magen viel langsamer wieder verlässt und schwerer verdaulich ist. wie die online-ausgabe der wochenzeitschrift U.S.News kürzlich berichtete, scheinen spezielle medikamente jedoch keinen nachgewiesenen nutzen zu haben.
es wird also noch fleißig geforscht werden müssen, um dem geheimnis des feuchten bäuerchens auf die spur zu kommen, doch schon jetzt gibt es viele tips und hinweise.

und wenn das eingangs erwähnte sprichwort stimmen sollte, dann könnt ihr euch hier jedenfalls ein paar ganz besonders gesunde und gut gedeihende babys anschauen. ;-)

13.11.06

frisch gekürt

der gewinner steht seit heute fest, und feierlich präsentieren wir euch hiermit das offizielle mothering still-icon. angesichts der teilweise doch recht fragwürdigen auswahl der 12 finalisten-entwürfe kann man mit diesem ergebnismotiv recht zufrieden sein.

das mothering-interview mit matt daigle, dem stolzen designer des siegersymbols, hinterlässt jedoch einen eher betrüblichen eindruck. sein sohn hayden ist gerade mal ein jahr alt und wird schon nicht mehr gestillt. schade.
verwirrend sind auch matts "weisen" worte am ende des gesprächs:
Breastfeeding is natural and healthy and women should never feel embarrassed or awkward for feeding their children in public.
warum hat er dann solch einen aufstand gemacht, als seine frau im flugzeug gestillt hat? eine mutter, der es nicht peinlich ist, öffentlich zu stillen, braucht auch keinen, der ihr die decke hält (und dadurch nur noch viel mehr aufsehen erregt)...

dafür zeichnet matt, der nicht nur grafik-designer und hausmann, sondern auch taub ist, sich dadurch aus, dass er mit seinen taubencartoons seine eigene behinderung gekonnt auf die schippe nimmt. vielleicht können wir ja irgendwann auch ein paar stillcomics von ihm erwarten, auch wenn sein eigener nachwuchs bereits auf die brust verzichten muss.

8.11.06

es gibt reis, baby

1993 sang helge schneider "es gibt reis, baby" und bekam dafür die goldene schallplatte. ein gutes jahrzehnt später wird goldener reis produziert, der in bezug auf seine sinnhaftigkeit wesentlich absurder ist als alles, was sich die singende herrentorte jemals ausgedacht hat. aber es kommt noch "besser".

in der muttermilch sind viele gute stoffe drin. das wissen wir. und da denken sich nun schlaue forscher, dass es doch eine tolle sache ist, wenn man einige dieser guten stoffe - namentlich die proteine laktoferrin und lysozym - aus der milch raus- und in reiskörner wieder reinbastelt... oder so ähnlich.
das US-amerikanische unternehmen ventria bioscience hat mit diesen inhaltsstoffen der muttermilch genmanipulierten reis hergestellt, der kindern in entwicklungsländern gegen durchfall helfen soll, wie die netzzeitung bereits vor einiger zeit berichtete. und dieser muttermilch-genreis ist inzwischen sogar schon in peru an säuglingen getestet worden.

der stillzeit drängt sich die frage auf, was das alles soll. stillen hilft bei durchfall, also sollten kinder mit magen-darm-erkrankungen doch lieber gestillt werden (und natürlich nicht nur sie), anstatt genmanipulierte beikost eingeflößt zu bekommen. wieso sollte es helfen, teuer im labor veränderte lebensmittel in arme länder zu schaffen, wenn man doch viel günstiger ganz einfach den stillenden müttern den reis zu essen geben könnte - und zwar ganz normalen reis, ohne irgendwelchen gen-schnickschnack? warum durch nichtstillen erst künstlich probleme verursachen, die man dann ebenso künstlich wieder lösen will?
unser gegenvorschlag wäre also: man verbessere die lebens- und ernährungsbedingungen der stillenden frauen, biete ihnen stillberatung und -hilfe an, sorge für sauberes wasser und medizinische betreuung, und schon löst sich das problem mit den durchfallkranken kinder ganz von selbst. zumindest ein bisschen.

abschließend noch das i-tüpfelchen zum thema absurdität.
ihr kennt ja sicherlich die logische schlussfolgerung, die als argument fürs stillens doch recht einleuchtend ist: menschenmilch ist für menschenkinder, und kuhmilch ist für kälbchen.
daran, dass auch menschen kuhmilch trinken, sind wir gewöhnt (wie gesund dies ist, besonders bei den ganz kleinen menschen, sei hier nicht diskutiert). woran wir uns jetzt aber - quasi als ausgleich - auch gewöhnen müssen, das ist die tatsache, dass nun auch die kälbchen menschenmilch bekommen. nagut, nicht wirklich milch, aber zumindest den eben erwähnten muttermilch-reis mit menschengenen. den kriegen die kleinen kühe nun gefüttert - ebenfalls gegen durchfall und als alternative zu antibiotika. verkehrte welt.

2.11.06

da waren's nur noch drei

der breastfeeding symbol contest von mothering geht in die allerletzte runde. diese drei finalisten stehen nun zur auswahl, bevor am 13. november der endgültige sieger bekanntgegeben wird.
welches piktogramm findet ihr am besten?

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