31.5.09

showdown

so langsam sind die messer gewetzt.
es gibt kaum jemanden mehr, der noch nichts zu der sendung verlautbart hat.

dann schauen wir mal, in drei tagen...

22.5.09

es tut sich was

da scheinen wir mit unserer irritation über sendeformate wie "erwachsen auf probe" ja beruhigenderweise nicht ganz so allein zu sein.

sogar eine petition gegen diese sendung gibt es bereits.

der spiegel macht sich seine berechtigten gedanken, inwieweit die mediale empörung nicht vor allem eine erwünschte PR für RTL ist.

und die hintergrund-informationen, welche die FAZ unter dem treffenden titel "Kindes- oder Zuschauermissbrauch?" präsentiert, lassen einen erst recht ins grübeln kommen.

na, warten wir mal ab...

10.5.09

leihweise leid

der heutige muttertag soll daran erinnern, welch große taten wir mütter vollbringen, indem wir unseren nachwuchs aufziehen.
manche frauen machen es sich dabei etwas leichter als andere.

wie wäre es beispielsweise hiermit: man nehme einen privatsender, gebe ihm das eigene baby und schaue seelenruhig zu, wie es vor laufender kamera traumatisiert und geschädigt wird.
suuuuuuper. klasse idee, RTL, die du da hast mit deiner serie "erwachsen auf probe".

wir haben durchaus verstanden, was der sinn der sendung sein soll. aber glaubt jemand ernsthaft, das klappt?
wenn man einem pärchen ein paar tage lang ein wildfremdes kind aufdrückt, dann weiß es nachher mehr darüber, wie es ist, eigene kinder zu haben? ja wirklich?

tröstlich, dass sich wenigstens der kinderschutzbund darüber aufregt.

das format ist eigentlich nicht neu. in den USA gab es ähnliches bereits, in großbritannien läuft "the baby borrowers", und in den niederlanden heißt das ganze "baby te huur" und hat letztes jahr nur mäßige reaktionen verursacht.
nun kommt die show also auch zu uns.

was geht in den köpfen der mütter vor, die ihre kinder für solch eine "unterhaltung" (?) hergeben?
warum überlässt man sein baby oder kleinkind ohne not fremden menschen, obwohl die sehr realistische gefahr besteht, dass es durch diese trennung eine nachhaltige traumatisierung erlebt?
wodurch lässt sich ein derartiges verhalten rechtfertigen?

wir sind ratlos.

dass das leben mit einem gestillten kind wesentlich weniger anstrengend und dafür viel harmonischer ist, eben weil man es stillt, trauen wir uns angesichts soviel sinnlosigkeit gar nicht mehr zu erwähnen.

in einem land, in dem ohnehin schon zu wenig kinder geboren werden, die menschen vom kinderkriegen abzuhalten, indem man ihnen verängstigte, nichtgestillte, fremde babys vorsetzt, mit denen sie sich rumzuplagen haben, ist echt ein verdammt guter plan.
kinder sind furchtbar, kriegt bloß keine kinder - ja, das ist eine überzeugende message. weiter so.

wahrscheinlich fehlt uns nur mal wieder der blick fürs große ganze.
irgendwoher müssen ja die durchgeknallten talkshowgäste von morgen kommen. die leihkinder von RTL haben später bestimmt so einiges zu erzählen...

4.5.09

guter umgang

viel wird geforscht über die medizinische, gesundheitliche bedeutung des stillens. der körperliche aspekt steht im vordergrund, und zu oft wird vergessen, auch die psychische ebene zu betrachten.

die erziehungswissenschaftler leslie morrison gutman, john brown und rodie akerman vom centre for research on the wider benefits of learning in london haben sich zur aufgabe gemacht, die zusammenhänge zwischen frühkindlicher ernährung und psychosozialer mutter-kind-interaktion genauer zu analysieren.
herausgekommen ist ein umfassender forschungsbericht, der ebenso erwartbar wie eindeutig ist.

"Nurturing parenting capability: The early years" betrachtet das mütterliche erziehungsverhalten unter anderem in abhängigkeit vom ökonomischen und sozialen status und - vom stillen oder nichtstillen.
wurden die kinder gestillt, werden sie im alter von ein bzw. fünf jahren wesentlich respektvoller, wärmer und einfühlsamer von ihren müttern behandelt, als die kinder, die auf das stillen verzichten mussten.

der unterschied trat besonders bei frauen zum vorschein, die aus den unteren sozialen schichten stammen und/oder ein niedriges einkommen haben, sowie bei alleinerziehenden. und gerade in diesen gruppen wird ohnehin nur sehr wenig und kurz gestillt, sodass die studie empfiehlt:
stillförderung für mütter aus sozial benachteiligten gesellschaftlichen kreisen ist ein enorm wichtiger bereich, dem bislang zu wenig beachtung geschenkt wurde. die unterstützung sollte idealerweise bereits in der schwangerschaft ansetzen, um die frauen schon zu einem frühen zeitpunkt optimal zu betreuen.

eine klare aussage also. fehlt die bindung durchs stillen, fehlts oft auch anderswo.

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