30.11.07

computerkunst

morgen fängt der dezember an - wie wär's mit einem adventskalender der etwas anderen art? keine schokolade, sondern schöne bildchen, so wie früher, aber diesmal sogar in stillfreundlicher form.

war ihr dafür braucht? eigentlich nur einen farbdrucker.
ab morgen druckt ihr jeden tag eine seite des kinderbuchs "Was essen Babys?" aus und schenkt sie eurem nachwuchs. beim gemeinsamen vorlesen und bilderbetrachten entstehen schöne momente der reflexion der eigenen stillzeit. und am ende des monats ergeben die ausgedruckten blätter ein zusammenhängendes buch, können abgeheftet und so immer wieder angesehen werden (für jüngere kinder empfiehlt es sich, die blätter gegebenenfalls vorher noch zu laminieren oder in klarsichthüllen zu stecken).

lediglich die seite, auf der erklärt wird, dass manche mütter abpumpen, bloß damit ein anderes familienmitglied (zu sehen ist der stolze papa) auch mal füttern kann, erscheint etwas befremdlich. warum sollte man sich überflüssige pumperei antun, wenn der herr gemahl auch abwarten kann, bis die beikostzeit beginnt und er seinem kind getrost auch andere dinge als die nuckelflasche in den mund schieben kann?
aber diese seite muss man ja nicht mit ausdrucken, oder man schreibt den text vorher selbst noch ein bisschen um. sympathischerweise wird sogar explizit dazu aufgefordert, mit den bildern entsprechend kreativ umzugehen: "As we are by not really authors, you can also create your own text to go along with the illustrations to make up your own story."

das kinderbuch, das man sich auch auf englisch oder spanisch runterladen kann, ist teil von breastfeeding art. birgit amadori, künstlerin und macherin dieser page, ist selbst mutter und hat mithilfe des adobe illustrators eine wirklich großartige arbeit geleistet. so frisch und modern kamen stillszenen selten daher. besonders ihre still-göttinnen aus den verschiedenen kulturen der erde sind einfach nur traumhaft.

birgit ist im rhein-main-gebiet geboren und aufgewachsen, lebt aber seit 2004 in der südkalifornischen hafenstadt redondo beach. wer noch mehr illustrationen und grafiken von ihr sehen will, dem sei ihre homepage empfohlen. auch hier lohnt es sich, sich die zeit zu nehmen und mal ein bisschen durch die bilder zu klicken, um ihr künstlerisches werk näher kennenzulernen.

passend zur jahreszeit noch eine vorweihnachtliche einstimmung:
"jesus was breastfed", birgits zeitgemäße interpretation des kunstgeschichtlichen motivs der maria lactans. wundervoll. :-)

23.11.07

jedes böhnchen gibt ein tönchen

dass das nichtstillen eine vielzahl von gefahren und risiken für die gesundheit des kindes birgt, wissen wir. dass man - wenn man schon auf das stillen verzichtet - wenigstens schauen sollte, welche ersatznahrung man seinem armen würmchen in die pulle füllt, sollte auch klar sein. nun kommt eine neuerliche warnung, sich darüber gedanken zu machen, wie vielen risiken nichtgestillte kinder ausgesetzt sind.

das bundesinstitut für risikobewertung (BfR) warnt vor babyersatznahrung aus soja.
in einer ausführlichen stellungnahme wird dargelegt, in welcher form sich die in dieser pflanzenkunstplörre enthaltenen stoffe negativ auf die kindliche gesundheit auswirken können.

die dazugehörige presseerklärung, in der alles noch mal kurzgefasst drinsteht, erstaunt vor allem durch folgende formulierung:

Wenn Eltern aus ethischen oder religiösen Überzeugungen Kuhmilch-basierte Säuglingsnahrung ablehnen, kann Sojanahrung eine Alternative sein - aber auch dann nur nach ärztlicher Beratung.

ähm, was soll das? erst wird dringend vom konsum abgeraten, und dann stellt das zeug plötzlich eine alternative dar? bloss weil die eltern an irgendwas bestimmtes glauben? sollen die eltern mit diesen "überzeugungen" ihr kind dann wieder gesundbeten?
und was für überzeugungen sollen das überhaupt sein, die der mutter nahelegen, ihrem kind die muttermilch vorzuenthalten und stattdessen nicht nur auf artfremde milch (die ja an sich schon ungesund genug ist), sondern sogar auf hülsenfrüchte als anfangsnahrung auszuweichen?

und was soll die ärztliche beratung bringen? wenn die mutter ihr kind nicht stillen und auch nicht mit kuhkunstmilch füttern will, dann macht es die risiken für's kind auch nicht geringer, wenn der onkel doktor ob dieser entscheidung grimmig die stirn runzelt.
oder sucht man so die absolution durch den halbgott in weiß?

derartige gewissensberuhigung auf kosten des kindes ist doch sehr fragwürdig.
entweder etwas ist schlecht, dann sollte man es auch so bezeichnen. oder es ist nicht ganz so schlimm, dann muss man auch nicht so einen wirbel drum machen. aber dieses fähnchen-im-wind-getue erinnert leider nur an andere verlautbarungen ähnlichen stils.
"wenn sie ihr kind nicht stillen wollen..." jaja, bloß den leuten keine schuldgefühle machen, wenn sie etwas für's kind negatives tun und sogar wissen, dass es negativ ist. es ist so erbärmlich...

das BfR sollte - wie es sein name nahelegt - vor risiken warnen, anstatt sie herunterzuspielen.
und wer wissentlich sein kind schädigt oder es einem erhöhten risiko gleich welcher art aussetzt, obwohl er die freie wahl hatte, der sollte deswegen auch ruhig ein schlechtes gewissen haben. wo bliebe denn sonst die moral?

17.11.07

lichtblick

immer wieder sehr erfreulich ist es, wenn bekannte zeitungen sich in positiver form über das stillen mehrjähriger kinder äußern.
ein beispiel dafür liefert nun the independent. in der britischen tageszeitung erzählt die kolumnistin annalisa barbieri von ihren eigenen erfahrungen als stillmama: "Why I still breastfeed my four-year-old".

ebenfalls einen blick wert ist die page "I Want My Mum", die barbieri zusammen mit charlotte young betreibt.
auch wenn der untertitel "the progressive parenting site" eine bestimmte zielgruppe nahelegt, sollten vor allem die weniger fortschrittlich denkenden eltern durchaus mal ein bisschen dort stöbern.

11.11.07

russisch roulette

ein eindrückliches beispiel dafür, was es bedeuten kann, am falschen ende zu sparen, gibt der spiegel.
"Jedes fünfte tote Frühchen könnte noch leben" - wenn menschenleben wichtiger wären als geld.
erschreckend. :-/

4.11.07

das gesetz der schwerkraft

zu den ammenmärchen, die sich am hartnäckigsten halten, gehört jenes, dass man vom stillen hängetitten kriegt.
stimmt nicht, sagen stillkundige frauen schon lange.
stimmt nicht, sagen jetzt auch die amerikanischen schönheitschirurgen.

es gibt jedoch faktoren, die laut der untersuchung von brian rinker das aussehen der brust negativ beeinflussen. dazu gehören der body mass index (BMI), die anzahl der schwangerschaften und - wer hätte es gedacht - das alter der frau.
also selbst wenn man immer schön schlank bleibt, nicht raucht und auch keine kinder kriegt, wird der zahn der zeit früher oder später auch an der allerknackigsten brust nagen.

was schließen wir nun daraus?
wie bei so vielem gibt es aspekte, die man selbst steuern kann, und andere, auf die man keinen einfluss hat. aber dem stillen kann man die schuld für das erschlaffen der weiblichen rundungen jedenfalls nicht zuschieben. wieder ein vorurteil weniger.

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