23.11.07

jedes böhnchen gibt ein tönchen

dass das nichtstillen eine vielzahl von gefahren und risiken für die gesundheit des kindes birgt, wissen wir. dass man - wenn man schon auf das stillen verzichtet - wenigstens schauen sollte, welche ersatznahrung man seinem armen würmchen in die pulle füllt, sollte auch klar sein. nun kommt eine neuerliche warnung, sich darüber gedanken zu machen, wie vielen risiken nichtgestillte kinder ausgesetzt sind.

das bundesinstitut für risikobewertung (BfR) warnt vor babyersatznahrung aus soja.
in einer ausführlichen stellungnahme wird dargelegt, in welcher form sich die in dieser pflanzenkunstplörre enthaltenen stoffe negativ auf die kindliche gesundheit auswirken können.

die dazugehörige presseerklärung, in der alles noch mal kurzgefasst drinsteht, erstaunt vor allem durch folgende formulierung:

Wenn Eltern aus ethischen oder religiösen Überzeugungen Kuhmilch-basierte Säuglingsnahrung ablehnen, kann Sojanahrung eine Alternative sein - aber auch dann nur nach ärztlicher Beratung.

ähm, was soll das? erst wird dringend vom konsum abgeraten, und dann stellt das zeug plötzlich eine alternative dar? bloss weil die eltern an irgendwas bestimmtes glauben? sollen die eltern mit diesen "überzeugungen" ihr kind dann wieder gesundbeten?
und was für überzeugungen sollen das überhaupt sein, die der mutter nahelegen, ihrem kind die muttermilch vorzuenthalten und stattdessen nicht nur auf artfremde milch (die ja an sich schon ungesund genug ist), sondern sogar auf hülsenfrüchte als anfangsnahrung auszuweichen?

und was soll die ärztliche beratung bringen? wenn die mutter ihr kind nicht stillen und auch nicht mit kuhkunstmilch füttern will, dann macht es die risiken für's kind auch nicht geringer, wenn der onkel doktor ob dieser entscheidung grimmig die stirn runzelt.
oder sucht man so die absolution durch den halbgott in weiß?

derartige gewissensberuhigung auf kosten des kindes ist doch sehr fragwürdig.
entweder etwas ist schlecht, dann sollte man es auch so bezeichnen. oder es ist nicht ganz so schlimm, dann muss man auch nicht so einen wirbel drum machen. aber dieses fähnchen-im-wind-getue erinnert leider nur an andere verlautbarungen ähnlichen stils.
"wenn sie ihr kind nicht stillen wollen..." jaja, bloß den leuten keine schuldgefühle machen, wenn sie etwas für's kind negatives tun und sogar wissen, dass es negativ ist. es ist so erbärmlich...

das BfR sollte - wie es sein name nahelegt - vor risiken warnen, anstatt sie herunterzuspielen.
und wer wissentlich sein kind schädigt oder es einem erhöhten risiko gleich welcher art aussetzt, obwohl er die freie wahl hatte, der sollte deswegen auch ruhig ein schlechtes gewissen haben. wo bliebe denn sonst die moral?

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