30.7.09

augen zu und durch

manche ideen sind so genial, dass man sich fragt, weshalb nicht schon früher jemand darauf gekommen ist.

dass blinde einen viel besseren tastsinn haben als sehende, liegt auf der hand. im wahrsten sinne des wortes.
und dass man beim brustabtasten kleinere knoten besonders gut findet, wenn man eben solche "sehenden" hände hat, ist ebenfalls ein leicht nachvollziehbarer gedanke.

was also liegt näher, als blinde frauen zu professionellen brustkrebstastuntersucherinnen auszubilden?

gute sache.

21.7.09

viel haut

wirklich anfreunden können wir uns mit den rollschuhfahrenden evian-babys nicht unbedingt, sehen sie doch irgendwie sehr alienmäßig und künstlich aus. aber da es genug leute gibt, die sie soooo süß finden, wollen wir euch den spot natürlich auch präsentieren.

immerhin ist beim making of erfreulich, dass man nur ein einziges mal einen schnuller sieht und keine flaschen.
okay, man sieht auch niemanden stillen, aber man kann ja nicht alles haben.

nachdenkenswerter ist die von thomas pany gestellte frage, ab wann kleine kinder eigentlich nicht mehr unbekleidet in der öffentlichkeit herumspringen sollten.
bei diesem thema ging es zu den zeiten, als rollschuhe noch keine inliner waren, wesentlich relaxter zu. und nackte websites gab es damals auch noch nicht...

8.7.09

husch, husch, ins körbchen

ihr sucht unterstützung bei der wahl der richtigen bh-größe?
nun, wie bei so vielen anderen dingen hilft auch hier das internet weiter. wer hätte es gedacht?

die bra-fitterinnen (das heißt wirklich so) bei den busenfreundinnen wissen auf jeden fall rat und geben wertvolle hinweise, was bei der suche nach dem optimalen tragekomfort so alles zu beachten ist.

30.6.09

nachspiel

die entwicklungen rund um die unsägliche sendung "erwachsen auf probe" lassen hellhörig werden.
inzwischen muss sich auch die staatsanwaltschaft mit der frage befassen, ob die eltern der verliehenen kinder nicht gegen ihre fürsorgepflicht verstoßen haben.

tjaja, schlimme sache.

aber direkt nach der mutterschutzzeit das - natürlich nichtgestillte - neugeborene ganztags in eine kinderkrippe mit völlig überforderten und unterbezahlten erzieherinnen zu stecken, nur um schnell wieder vollzeit arbeiten zu gehen, das ist okay, da hat auch frau von der leyen nix dagegen.
wenn die kinder dann weinen und keine sichere bindung zwischen ihnen und ihren müttern entstehen kann, so geschieht das ja nur im dienste des bruttosozialprodukts der gesellschaft.

aus sicht des babys macht es keinen unterschied, bei wem es fremdgeparkt wird.
die angst ist dieselbe.

26.6.09

malerisch

das internet ist ganz bestimmt kein rechtsfreier raum, sondern es ist vor allem ein ort, an dem man so ziemlich alles finden, was man eigentlich gar nicht suchte. und das kann durchaus erfreulich sein.

falls ihr - aus welchen gründen auch immer - irgendwann einmal in eine situation kommt, in der ihr brüste zeichnen müsst/wollt/sollt, so sei euch an dieser stelle bereits geholfen.

und so stellen wir euch also laura pace vor, die einfühlsam in die besonderheiten der busenmalerei einführt:
"how to draw breasts".

12.6.09

relax

begriffe sind dazu da, um sich an ihren grenzen zu reiben. manchmal auch, um sie zu überschreiten.
en schönes beispiel dafür ist die frage, was man so alles unter musik verstehen kann.

etwas bodenständiger und nicht ganz so künstlerisch abgehoben ist der begriff wellness. wohlfühlen als verkaufsschlager, so langsam können wir es nicht mehr hören.

richtig erstaunlich wird das ganze, wenn sich die körperliche entspannung mit dem technologischen fortschritt paart und gar wunderliche maschinen gebiert.
ob sich wohl jemand findet, der freiwillig wang weis brustmassage-roboter ausprobieren möchte?

uiuiui.

31.5.09

showdown

so langsam sind die messer gewetzt.
es gibt kaum jemanden mehr, der noch nichts zu der sendung verlautbart hat.

dann schauen wir mal, in drei tagen...

22.5.09

es tut sich was

da scheinen wir mit unserer irritation über sendeformate wie "erwachsen auf probe" ja beruhigenderweise nicht ganz so allein zu sein.

sogar eine petition gegen diese sendung gibt es bereits.

der spiegel macht sich seine berechtigten gedanken, inwieweit die mediale empörung nicht vor allem eine erwünschte PR für RTL ist.

und die hintergrund-informationen, welche die FAZ unter dem treffenden titel "Kindes- oder Zuschauermissbrauch?" präsentiert, lassen einen erst recht ins grübeln kommen.

na, warten wir mal ab...

10.5.09

leihweise leid

der heutige muttertag soll daran erinnern, welch große taten wir mütter vollbringen, indem wir unseren nachwuchs aufziehen.
manche frauen machen es sich dabei etwas leichter als andere.

wie wäre es beispielsweise hiermit: man nehme einen privatsender, gebe ihm das eigene baby und schaue seelenruhig zu, wie es vor laufender kamera traumatisiert und geschädigt wird.
suuuuuuper. klasse idee, RTL, die du da hast mit deiner serie "erwachsen auf probe".

wir haben durchaus verstanden, was der sinn der sendung sein soll. aber glaubt jemand ernsthaft, das klappt?
wenn man einem pärchen ein paar tage lang ein wildfremdes kind aufdrückt, dann weiß es nachher mehr darüber, wie es ist, eigene kinder zu haben? ja wirklich?

tröstlich, dass sich wenigstens der kinderschutzbund darüber aufregt.

das format ist eigentlich nicht neu. in den USA gab es ähnliches bereits, in großbritannien läuft "the baby borrowers", und in den niederlanden heißt das ganze "baby te huur" und hat letztes jahr nur mäßige reaktionen verursacht.
nun kommt die show also auch zu uns.

was geht in den köpfen der mütter vor, die ihre kinder für solch eine "unterhaltung" (?) hergeben?
warum überlässt man sein baby oder kleinkind ohne not fremden menschen, obwohl die sehr realistische gefahr besteht, dass es durch diese trennung eine nachhaltige traumatisierung erlebt?
wodurch lässt sich ein derartiges verhalten rechtfertigen?

wir sind ratlos.

dass das leben mit einem gestillten kind wesentlich weniger anstrengend und dafür viel harmonischer ist, eben weil man es stillt, trauen wir uns angesichts soviel sinnlosigkeit gar nicht mehr zu erwähnen.

in einem land, in dem ohnehin schon zu wenig kinder geboren werden, die menschen vom kinderkriegen abzuhalten, indem man ihnen verängstigte, nichtgestillte, fremde babys vorsetzt, mit denen sie sich rumzuplagen haben, ist echt ein verdammt guter plan.
kinder sind furchtbar, kriegt bloß keine kinder - ja, das ist eine überzeugende message. weiter so.

wahrscheinlich fehlt uns nur mal wieder der blick fürs große ganze.
irgendwoher müssen ja die durchgeknallten talkshowgäste von morgen kommen. die leihkinder von RTL haben später bestimmt so einiges zu erzählen...

4.5.09

guter umgang

viel wird geforscht über die medizinische, gesundheitliche bedeutung des stillens. der körperliche aspekt steht im vordergrund, und zu oft wird vergessen, auch die psychische ebene zu betrachten.

die erziehungswissenschaftler leslie morrison gutman, john brown und rodie akerman vom centre for research on the wider benefits of learning in london haben sich zur aufgabe gemacht, die zusammenhänge zwischen frühkindlicher ernährung und psychosozialer mutter-kind-interaktion genauer zu analysieren.
herausgekommen ist ein umfassender forschungsbericht, der ebenso erwartbar wie eindeutig ist.

"Nurturing parenting capability: The early years" betrachtet das mütterliche erziehungsverhalten unter anderem in abhängigkeit vom ökonomischen und sozialen status und - vom stillen oder nichtstillen.
wurden die kinder gestillt, werden sie im alter von ein bzw. fünf jahren wesentlich respektvoller, wärmer und einfühlsamer von ihren müttern behandelt, als die kinder, die auf das stillen verzichten mussten.

der unterschied trat besonders bei frauen zum vorschein, die aus den unteren sozialen schichten stammen und/oder ein niedriges einkommen haben, sowie bei alleinerziehenden. und gerade in diesen gruppen wird ohnehin nur sehr wenig und kurz gestillt, sodass die studie empfiehlt:
stillförderung für mütter aus sozial benachteiligten gesellschaftlichen kreisen ist ein enorm wichtiger bereich, dem bislang zu wenig beachtung geschenkt wurde. die unterstützung sollte idealerweise bereits in der schwangerschaft ansetzen, um die frauen schon zu einem frühen zeitpunkt optimal zu betreuen.

eine klare aussage also. fehlt die bindung durchs stillen, fehlts oft auch anderswo.

23.4.09

wehret den anfängen?

vermutlich seid ihr schon fleißig dabei, eure koffer für den stillkongress zu packen, der an diesem wochenende in köln stattfindet. weiterbildung ist immer gut, und auch sonst verspricht es wieder mal äußerst spannend zu werden.

ebenfalls spannend ist das thema vorsorge.
welchen sinn haben früherkennungsmaßnahmen, wie effizient sind sie, und können die screenings überhaupt wirkungsvoll helfen, krebserkrankungen zu verringern?

weil es dabei auch um brustkrebs geht, interessiert uns das alles natürlich ganz besonders. und so haben wir mit großem interesse das aktuelle interview mit ingrid mühlhauser zur kenntnis genommen, die eine sehr kritische sicht auf die früherkennungsprogramme hat.

"Ärzte schüren falsche Hoffnungen", meint sie nun also im spiegel, und wir fürchten, dass sie nicht ganz unrecht hat.

12.4.09

ei, ei, ei

österliches eiersuchen findet in der regel draußen im freien statt. stillen manchmal auch.
traurigerweise ist gerade dies in einigen ländern ein ziemliches problem, und frauen, die es wagen, in der öffentlichkeit zu stillen, sind sehr negativen reaktionen ausgesetzt.

die australian breastfeeding association hat diese thematik in form eines netten kleinen werbeclips aufgegriffen.
wieso sollte eine mutter es hinnehmen, zum stillen aufs klo geschickt zu werden? eben.

und wie immer lassen die kommentare, die das video bei youtube so gesammelt hat, sehr tief blicken...


die australierinnen haben übrigens seit kurzem eine nationale stillhotline, die sogar von seiten der regierung unterstützt wird. rund um die uhr kann man kostenfrei die telefonische hilfe besonders geschulter stillberaterinnen in anspruch nehmen.

ein solches ei hätten wir auch gern in unserem osternest liegen.

1.4.09

wabbelig

der 1. april ist ein seltsamer tag.
man ist besonders misstrauisch bei allem, was man so erzählt bekommt, da man ja weiß, dass irgendwer einen reinlegen könnte, und dann passiert es doch wieder - man glaubt voller naivität eine geschichte, die sich schließlich als nicht ganz so nah an der wahrheit befindlich herausstellt.

bei dem folgenden produkt, das wir euch heute vorstellen möchten, handelt es sich allerdings um keinen aprilscherz, sondern um die unumstößliche faktizität des realen.
wir hatten ja bereits kürzlich auf die brustfixierten essensmethoden der japaner hingewiesen. nun kommt also noch ein weiteres schmankerl dieser art aus fernost.

also, worin macht ihr euren pudding? genau, in der regel werden es runde schälchen sein.
und wie sieht das aus, wenn man den pudding stürzt? genau, wie eine sanfte runde wölbung... wie eine... korrekt.

japanische produktdesigner lassen sich offensichtlich so einiges einfallen, um durch präsentation und verpackung zum kauf zu animieren. daher ist es auch nur konsequent, pudding in brustform anzubieten.
irgendwie finden wir diese darreichungsform richtig naheliegend und überaus gelungen.

und über geschmack streitet man nicht. den hat man. nicht wahr? ;-)

24.3.09

trauerspiel

es ist immer nur eine frage der zeit, bis die medien etwas aufgreifen und so lange herumdrehen, dass alle ganz wirr im kopf werden.
man kann aus jeder mücke einen elefanten machen, und man kann das sogar mit mücken, die eigentlich gar nicht existieren. leider geht das ganz hervorragend.

"Stillen stillt nicht", meint karin bäck von doccheck und berichtet unglaubliches. oder unglaubwürdiges. oder ... was auch immer.

besonders hervorzuheben sind zitate wie:
"Aus vertraulichen Quellen erfährt man, dass auch hier eingefleischte Laktivisten auf eine wissenschaftliche Studie sehr empfindlich reagieren würden, wenn dadurch das Vertrauen ins Stillen konterkariert würde."

ui, also diese vertraulichen quellen würden wir ja echt zu gerne mal erfahren. immerhin war uns bislang nicht bewusst, in verschwörungstheoretiker-kreisen unterwegs zu sein.

was soll eigentlich die alternative zum vertrauen ins stillen sein? etwa das vertrauen in die profitgeile propaganda von nestle und co?
na vielen dank.

und woher kommt es denn in der regel, dass ein neugeborenes dehydriert? warum kriegt es zu wenig milch? oft doch nur, weil es zu selten angelegt wird. wenn die mütter sich freuen, die ganze nacht durchzuschlafen, weil das kind schon zu schwach ist, sich zu melden, dann ist nicht das stillen als solches die ursache des problems, sondern das mangelnde wissen.

da muss man die kinder halt wecken. nix mit 4-stunden-abständen und ähnlichem unsinn. solche falschen erwartungen kommen doch erst von der flaschenmilch. die hat es uns eingebrockt, dass die frauen glauben, sie könnten ihre kinder mal eben schnell abfüllen und hätten dann stundenlang ruhe vor ihnen, denn es ist ja so ungemein praktisch, den nachwuchs mit der ungesunden pulvermilch in ein verdauungskoma zu stürzen.

nein, das stillkind will nunmal öfters an die brust. und es will keinen schnuller zwischendurch, mit dem es sich den hunger wegnuckelt.
betrachten wir die wahren ursachen von gedeihstörungen, so haben sie oftmals mit desinformationen übers stillen zu tun, die auch noch fleißig von ärzten und hebammen an die mütter weitergegeben werden.

ja, wir brauchen vertrauen ins stillen - und vertrauen in gute, korrekte informationen.
wir brauchen studien, die ohne die finanzierung von konzernen entstehen und entsprechend nicht interessengeleitet irgendwelche ergebnisse bringen, welche den aktionären gefallen, weil alles so lange zurechtargumentiert wurde, bis es passt.
wir brauchen ein netzwerk von beratung und hilfe bei stillproblemen, das schon in der schwangerschaft mit sachlicher faktenvermittlung beginnt und für die frauen jederzeit niederschwellig erreichbar ist.

aber wir brauchen eins ganz bestimmt nicht - derart dümmliche artikel wie den oben erwähnten.
zu groß ist die gefahr, dass uninformierte zeitgenossen den inhalt falsch verstehen und wieder mal nur die aussage "stillen ist ungesund und gefährlich" hängenbleibt.
denn wir sind es, die danach all die aufgeregten und verunsicherten mütter beruhigen müssen, die von ihrem umfeld mit den unsäglichen "dann gib ihm doch halt endlich die flasche"-sprüchen traktiert werden.

nein, sowas braucht kein mensch.

16.3.09

hach ja...

es gibt dinge, über die braucht man gar nicht viele worte zu verlieren, denn sie sind einfach nur wunderschön anzusehen.

mehr davon. überall.

9.3.09

brust-fütterung

die japaner sind immer wieder für eine überraschung gut.
anscheinend haben sie das wort breastfeeding wohl ganz wörtlich genommen und auf ungewöhnliche weise umgesetzt.

auch wenn sich uns der eigentliche sinn dieser erfindung nicht ganz erschließt, so sind wir trotzdem sicher, dass unser nachwuchs hochgradig begeistert sein würde, auf eine solche weise seine beikost präsentiert serviert zu bekommen.

welch fließender übergang vom stillen zum familientisch. ;-)

27.2.09

bauchtanz

frauen in entwicklungsländern sind häufig gezwungen, unter haarsträubenden hygienischen bedingungen und ohne medizinische betreuung durch hebammen oder ärzte ihre kinder zur welt zu bringen.
die zahlen sind erschreckend: jeden tag sterben 1400 schwangere und gebärende frauen, nur weil ihnen die grundlegende medizinische versorgung nicht zur verfügung steht.

um auf diese missstände hinzuweisen und sich für eine bessere gesundheitliche betreuung schwangerer einzusetzen, hat die entwicklungshilfe-organisation oxfam im vergangenen jahr in mehreren europäischen und kanadischen städten eine genial einfache wie gleichermaßen eindrucksvolle straßenkampagne durchgeführt: groove your bump.

"wie kann man bloß als schwangere sowas gefährliches machen?"
genau dieser schockeffekt ist die beabsichtigte botschaft, um die passanten sowie die betrachter des videos zum nachdenken anzuregen.
die schwangeren in den armen ländern machen viel gefährlichere sachen, sie geraten in viel riskantere situationen, weil sie keine andere wahl haben...

zu eurer beruhigung (falls ihr den infotext rechts neben dem video nicht gelesen habt):
die frauen, die dort breakdance tanzen, sind nicht schwanger, sondern es handelt sich um professionelle tänzerinnen, die sich einen künstlichen babybauch umgeschnallt haben.

sehr gelungene aktion.

15.2.09

ganz großes kino

"La teta asustada - The Milk Of Sorrow - Die Milch des Leids"
so heißt der peruanische streifen von claudia llosa, der gestern bei der berlinale den goldenen bären für den besten film gewann.

da sind wir mal gespannt, wie das prämierte werk der 32jährigen regisseurin auf uns wirken wird.
liest man sich die ersten reaktionen durch, so kommen einem zweifel, ob man sich darüber freuen soll, dass am rande auch das stillen thematisiert wird.
negative assoziationen sind nie gut, bleiben aber eben leider oft im gedächtnis hängen.

8.2.09

wes brot ich ess...

gesundes essen ist gesund. öhm... genau.

irgendwie wollen wir alle uns ja am liebsten gesund ernähren, weil wir wissen, dass das gut ist. manchmal klappt es aber nicht so ganz. und bei einigen menschen klappt es eigentlich gar nicht, denn sonst gäbe es nicht diese unzahl von convenience und fertigprodukten, ganz zu schweigen von den fast food "restaurants".

von letzteren wollen wir nun allerdings nicht schweigen, sondern wir möchten explizit darauf hinweisen, wie ungut und ungesund es ist, sich dort zu oft zu verköstigen. und das gilt ganz besonders für kinder.

seit langem schon ist bekannt, dass sich das vorenthalten der muttermilch negativ auf die funktion der atemwege auswirkt. nichtgestillte kinder haben wesentlich häufiger asthma als stillkinder. wir tun somit gut daran, unsere kinder lange zu stillen.

dieser protektive effekt des stillens wird allerdings aufgehoben und neutralisiert durch ungesunde ernährung in form von fast food, wie anita kozyrskyj von der universität alberta mit ihrem team herausfand.

wie immer macht die dosis das gift, doch schon zweimal die woche fertigfraß genügt. stillkinder, die in dieser frequenz mit solchen lebensmitteln gefüttert werden, leiden häufiger an atemwegserkrankungen, und ihr gesundheitszustand ähnelt dem nichtgestillter kinder.

also, öfter mal was gesundes auf den tisch bringen und selbst kochen.
die rolle des heimchens am herd dürfte trotz ihres angestaubten images immer noch besser sein als die der häuslichen krankenschwester, welche sich andauernd um den röchelnd weinenden nachwuchs kümmern muss.

und wenn muttern keine zeit zum kochen hat, weil sie gerade am stillen ist, so darf sich ruhig auch mal der werte herr papa bemüßigt fühlen, in der küche tätig zu werden. anregungen zum brutzeln findet er beispielsweise hier.

mahlzeit.

31.1.09

clever und smart

und wieder einmal haben forscher anhand einer sehr großen gruppe untersuchter kinder festgestellt, dass sich das stillen oder nichtstillen auch langfristig auf die intelligenz und kognitive entwicklung des kindes auswirkt.

ob man lieber formuliert "stillkinder sind klüger" oder "flaschenkinder sind dümmer", oder ob man sich lediglich auf den hinweis beschränkt, dass es sich hierbei nur um statistische wahrscheinlichkeiten handelt, die keinerlei rückschlüsse auf konkrete individuen zulassen, sollte man wohl am besten je nach kontext und diskussionspartner abwägen. nicht jedes argument eignet sich in jeder situation.

nimmt man das stillen als normalität, so steht jedenfalls fest, dass kinder, die nicht in den genuss des muttermilchnuckelns kommen, in signifikantem ausmaß hinter ihrem kognitiven potential zurückbleiben. sie werden also dümmer, als sie sein müssten, weil sie nicht das kriegen, was sie bräuchten, um sich optimal zu entwickeln.

nun, die entscheidung, ob sie ihr kind stillen möchte oder nicht, muss jede mutter für sich selbst treffen. schade bloß, dass die kinder dabei kein wörtchen mitreden können. niemand ist gern doof.

23.1.09

das weiße elend

je mehr wir über den milchpulverskandal in china lesen, desto... :-/

wieviel leid kommt wegen so etwas über die welt?
wieviele kinder würden noch leben, wären sie gestillt worden?

und wieder einmal drängt sich das bekannte max liebermann-zitat auf:
"Ick kann jar nich soville fressen, wie ick kotzen möchte."

ach, es ist alles so betrüblich...

15.1.09

rosa oder hellblau

oha. da hatten wir doch tatsächlich gaaanz fest daran geglaubt, wir könnten durch morgendliches müslimampfen stattliche stammhalter produzieren - und nun sowas.
die ganze sache war nichts als statistische augenwischerei und somit ein fehlschluss.
welch überraschung...

achja, und noch was zum thema vorhersehbarkeit. das muss nicht wirklich sein, oder?

6.1.09

gute gaben

die drei weisen aus dem morgenland stehen als symbol dafür, wie man ein neugeborenes kind mit geschenken auf der welt willkommen heißt.

dass kinder bereits vor der geburt viele gaben mit auf den weg bekommen, darüber berichtet nun der spiegel.
leider geht es in diesem zusammenhang eher um negative auswirkungen in der schwangerschaft, die den gesamten weiteren lebensweg eines menschen prägen können.
der artikel "Unerwünschte Kinder haben mehr Angst" zeigt eindrucksvoll und in fast schon beängstigender weise, wie komplex diese einflüsse und wechselwirkungen sind.

seien wir uns also immer bewusst, wie wichtig es ist, dass wir das werdende leben in unserem bauch liebhaben, damit wir unseren kindern nur die besten geschenke mit auf den weg geben.

31.12.08

aussicht

die zeit "zwischen den jahren" ist nun vorbei, das neue jahr wird bald anbrechen.
wir hoffen, ihr könnt zufrieden auf das vergangene jahr zurückblicken, und wünschen euch für das kommende alles gute.

zum besinnlichen jahresausklang schaut euch doch noch ein paar bilder an.
unter dem titel "MOTHER.CULTURE" hat die kalifonierin rachel valley eine wundervolle kollektion stillfotos zusammengestellt, die das spannungsfeld von kultur und mutterschaft beleuchten. schön!

und falls ihr noch einen aufreger braucht, um euch mal wieder über die prüderie der amis zu wundern, dann lest, was es neues über das stillbilder-verbot bei facebook zu berichten gibt. die laktophobie treibt manchmal seltsame blüten...

23.12.08

eine handvoll

ihr braucht rechtzeitig zum fest noch etwas schickes? dann haben wir mal wieder einen tip für die handarbeitsfraktion.
die fleißigen bastlerinnen unter euch wissen ja, dass man mit kreativität und phantasie leicht beeindruckende kunstwerke erschaffen kann. und so auch hier:

ausgemusterte BHs müssen nicht in den altkleidersack. sie lassen sich mit wenig aufwand ganz toll umfunktionieren - zur tasche.
die legere umhängetasche oder das feine abendtäschchen, je nach körbchengröße passt etwas mehr oder weniger in den brustbeutel rein (und aus cup A wird halt nur ein portemonnaie fürs kleingeld).

sehr gelungene idee. ob jeder sofort erkennt, dass da jemand seine unterwäsche obendrüber trägt? ;-)

14.12.08

immer größere kreise

der melamin-skandal hält seit geraumer zeit china in atem.
auch wir blicken mehr als besorgt ins ferne asien und fragen uns, wieviele kinder noch als opfer der profitgierigen kunstmilchindustrie zu beklagen sein werden.

doch - oh wunder - selbst in den westlichen ländern ist man vor solcherlei unbill nicht sicher.
telepolis stellt unter der überschrift "Melamin und das Vertrauen in Babynahrung" in lesenswerter form eine angenehm informativ verlinkte übersicht bereit, die aufzeigt, dass auch im westen die hersteller des weißen pulvers keine weißen westen haben.

hach je, wie einfach könnte es doch sein, wenn alle frauen stillen würden...

4.12.08

lesen!

gerade heute ist es ganz frisch erschienen, und schon machen wir euch darauf aufmerksam: das buch von naomi aldort.
endlich liegt "Raising our Children, Raising Ourselves" in einer deutschen übersetzung vor und wartet nur darauf, von euch gelesen zu werden.

"Von der Erziehung zur Einfühlung - Wie Eltern und Kinder gemeinsam wachsen können", so heißt der deutsche titel, und der arbor verlag bietet schönerweise sogar eine sehr umfangreiche leseprobe des buches an, damit ihr schon mal vorab reinschnuppern könnt.

unbedingt erwähnt sei noch, dass die übersetzerin des werkes aus dem AFS-umfeld stammt.
cordula kolarik ist nämlich nicht nur selbst erfahrene stillmama, sondern war vor einigen jahren auch in der stillzeit-redaktion aktiv. daher freuen wir uns über ihre jetzige übersetzungs-leistung umso mehr. wirklich gute publikationen rund ums thema kinder sind ja bekannlich leider allzu rar.

also, nun wisst ihr, was ihr auf euren weihnachtswunschzettel schreiben sollt und natürlich auch selbst verschenken könnt. es lohnt sich bestimmt.

24.11.08

gute besserung

in schwangerschaft und stillzeit sollte man doppelt so vorsichtig sein, was die einnahme von medikamenten betrifft, um das kind nicht zu gefährden.
dass man sich in dieser zeit auch bei den volksdrogen alkohol und nikotin zurückhalten sollte und am besten einen ganz großen bogen um sie macht (vor allem alk in der schwangerschaft geht mal gar nicht), ist zwar ein genauso wichtiges thema, sei aber hier nur am rande erwähnt.

zurück zu den medikamenten. also, was macht man, wenn man in zeiten des brütens und säugenden hegens kränkelt und sich von der einnahme diverser mittelchen linderung erhofft?
genau, man checkt das ganze erstmal ab, und zwar beim arzt, bei der hebamme, beim apotheker oder der stillberaterin. und die wiederum können sich, wenn sie sich nicht sicher sind, beispielsweise beim berliner pharmakovigilanz- und beratungszentrum für embryonaltoxikologie erkundigen, ob das betreffende mittel okay ist.

bislang konnte man sich als mutter auch selbst bei der embryotox beraten lassen, doch da sich diese telefonischen anfragen häuften, gibt man dort mittlerweile wohl laien keine auskunft mehr und verweist auf die rücksprache mit dem eben genannten medizinischen fachpersonal.

einerseits ist es schön, dass sich das beratungsangebot der embryotox schon so weit rumgesprochen hat, andererseits ist es schade, dass man aufgrund des regen interesses den müttern selbst nicht mehr die gelegenheit zur beratung bietet.
erfreulicher wäre, wenn genügend gelder bereitstünden, um das angebot entsprechend auszuweiten, damit auch laien sich weiterhin dort erkundigen können, denn leider ist nicht jeder arzt gewillt, auf drängen der sich sorgenden mutter hin die embryotox anzurufen.

die gute nachricht bei der ganzen sache ist, dass die embryotox seit geraumer zeit nun auch im internet ein informationsangebot bereithält, wo man durch eingabe des medikaments oder wirkstoffs klären kann, inwieweit es sich um das mittel der wahl in schwangerschaft und stillzeit handelt.
dass man sich trotzdem nicht einfach so ohne absprache mit dem betreuenden medizinischen personal irgendwelche pillen einwerfen sollte, versteht sich natürlich von selbst, nicht wahr?

14.11.08

und der bauch freut sich auch

zu den bereichen, bei denen sich der unterschied zwischen gestillten und nichtgestillten kindern besonders deutlich zeigt, gehört der magen-darm-trakt. muss ein kind auf muttermilch verzichten, leidet es wesentlich häufiger unter durchfall und ähnlichen unangenehmen erkrankungen der verdauungsorgane.

durch versuche an mäusen wurde diese tatsache nun wieder einmal bestätigt.
die im journal of immunology veröffentlichte studie "An Indispensable Role for the Chemokine Receptor CCR10 in IgA Antibody-Secreting Cell Accumulation" zeigt, dass ein bestimmtes molekül in der muttermilch dafür verantwortlich ist, dass stillkinder nicht so häufig an darminfektionen leiden wie flaschenkinder. vereinfacht zusammengefasst könnt ihr die ergebnisse auch hier nachlesen.

es ist schon beeindruckend, auf welch vielfältige weise sich die bindung zwischen mutter und kind äußern kann. vom mamabauch über die mamabrust in den babybauch. faszinierend. :-)

5.11.08

wieder eine...

an dieser stelle gedenken wir betty wagner spandikow.

als eine der sieben gründungsmütter der LLL und co-autorin des buches "the womanly art of breastfeeding" ("handbuch für die stillende mutter") hatte sie maßgeblichen einfluss auf die entwicklung der stillkultur in den letzten fünf jahrzehnten.

31.10.08

flatterhaft

wer sich zu halloween standesgemäß kleiden will, hat inzwischen die volle auswahl. das ende oktober (heute!) gefeierte gruselfest macht sich auch in unseren breiten immer breiter und gibt gelegenheit, sich zünftig zu maskieren.

bloß an uns stillmamas wurde in sachen kostümierung bislang noch nicht gedacht.
oder doch? kennt ihr einen still-bh im halloween-look?

wir plädieren dafür, diesen hier als vorlage für erste entwürfe zu nehmen. müssten nur noch ein paar häkchen zum aufklappen dran, und schon ist die geisterbrut mit nur einem flügelschlag da, wo es immer süßes (und nicht saures) gibt.


achja, die netten fledertiere bekommen übrigens - so wie wir menschen - in der regel nur ein junges pro wurf und verfügen - im unterschied zu uns - über ein stillfreundliches sozialverhalten und ausgesprochen gemütliche wochenstuben.

26.10.08

ich dich auch

gut ein jahr ist es her, da haben wir euch auf ein buch hingewiesen, das in keinem kinderzimmer fehlen darf.
nun gibt es von denselben autoren die fortsetzung davon, oder eigentlich das gegenteil - auf alle fälle genauso gut und unterhaltsam. :-)

wer also schon mal die ersten weihnachtsgeschenke für den nachwuchs besorgen will, dem sei "Das schnuckelige Schmusewörter-ABC" wärmstens ans herz gelegt.

15.10.08

endlich

die menschheit besteht seit jahrmillionen. eifrig haben wir vor uns hin evolutioniert, unsere fertigkeiten immer weiter verbessert und dabei immer wieder die finsteren klippen des aussterbens umschifft. darauf können wir stolz sein.

so sind wir denn nun angekommen beim homo ludens. wenn dieser sich jedoch mit dem homo insipiens paart, dann kann nur übles dabei herauskommen. spielerische dummheit, oh weh...

ein besonders eindrückliches beispiel dieser abgründigen mischung ist das ständige leistungsstreben und vergleichen. als würde daraus auch nur ein hauch von erkenntnis entstehen.

so richtig unlustig wird das ganze, wenn es unser thema, nämlich die stillerei, betrifft.
von ähnlichgesonnenen aufmerksam gemacht, sträubte sich nicht nur sofort unser nackenhaar (evolutionäres überbleibsel bei erschrecken), sondern wir verfielen gar in eine kurzfristige erstarrung (evolutionäres überbleibsel, um sich für den feind unsichtbar zu machen).

grund der heftigen reaktion? das hier.

was bitte ist das???
wie konnte die menschheit so weit kommen ohne das "MomAssure" brusthütchen mit milchmessfunktion?
bitte, warum sind wir nicht vorher ausgestorben? was haben wir verbrochen, um so etwas präsentiert zu bekommen? welchem kranken geist ist das entsprungen?

wie das teil eigentlich funktionieren soll, hat sich uns übrigens nicht erschlossen. aber eines wissen wir sehr gut: benutzerinnen solcher nonsense-produkte werden mittelfristig betrachtet aussterben, und das ist durchaus nicht unerfreulich.
wer mit brusthütchen stillt, stillt kürzer, weil er sich damit jede menge vermeidbarer probleme einhandelt. wer meint, er müsse immer genau wissen, wieviel milliliter milch gerade ins kind abgefüllt werden, stresst sich ebenfalls nur überflüssig rum. wer so kurz stillt, hat kränkere kinder...

und so betrachtet werden wir mit unseren lange gestillten und daher gesunden kindern die besseren gene weitergeben, unsere nachkommenschaft wird prosperieren, und es ist lediglich eine frage der zeit, da wird das kapitel des mit messhütchen kurzgestillten und dann kunstmilchgefütterten nachwuchses nur noch eine fußnote in der menschheitsgeschichte sein.

okay, das dürfte noch etwas dauern, aber man darf ja gerade in solch hektischen zeiten auch mal eine prognose mit einer etwas weiteren perspektive abgeben, oder?


so, genug der ironie.

um dem thema noch einen ernsthafteren aspekt abzugewinnen, sei an dieser stelle darauf hingewiesen, dass es durchaus auch sinnvoll anmutende ansätze für die verwendung von stillhütchen gibt.

weltweit wird derzeit fleißig geforscht, wie man die verbreitung des HI-virus eindämmen kann. immerhin handelt es sich bei AIDS um eine krankheit, die in teilen afrikas und asiens mittlerweile zu einer bedrohlichen bevölkerungsreduktion geführt hat. bereits von einem aussterbeereignis zu sprechen, wäre verfrüht (und zudem zynisch), aber die zeit rennt.

die ansteckung mit HIV kann auch über die muttermilch erfolgen, doch der verzicht auf das stillen und dadurch bedingte einsatz von künstlicher ersatznahrung ist gerade in den entwicklungsländern eine entscheidung, die nicht unbedingt zum überleben der kinder beiträgt. das erhitzen der milch, um das virus abzutöten, ist dort in der regel aus praktischen gründen ebenfalls kaum möglich.

abhilfe schaffen soll nun ein neuartiges brusthütchen, das das problem auf chemischem wege lösen könnte.
der chemieingenieur stephen gerrard von der universität cambridge tüftelt zusammen mit seinen projektkollegen vom international development design summit (IDDS) daran, welche stoffe in das hütchen eingearbeitet werden müssen, um die muttermilch direkt auf dem weg von der brust ins kind vom HI-virus zu befreien. nach ersten versuchen mit kupfer scheint nun ein stoff namens sodium dodecyl sulphate (SDS) erfolgversprechende resultate zu erzielen.

das projekt Breast Milk HIV Shield befindet sich zwar noch am anfang seiner entwicklungsphase, doch es ist sicherlich nicht verkehrt, die weiteren ergebnisse wohlwollend zu beobachten. ließe sich dieser ansatz tatsächlich realisieren, so wäre ein wichtiger schritt zur eindämmung von AIDS getan.

daher drücken wir gerrard und seinem team trotz unserer allgemeinen abneigung gegen stillhütchen ganz fest die daumen. wenn es hilft, kinderleben zu retten, ist es auf alle fälle ein unterstützenswertes instrument.

hoffentlich kommt keiner der findigen ingenieure auf die idee, auch noch einen milchmesser in den anti-HIV-hut einzubauen...

9.10.08

viel lärm um nichts

spannend, auf welche weise mancher entdeckt, dass muttermilch ein gesundes nahrungsmittel ist.
ein schweizer gastwirt hatte nämlich geplant, die milch zur zubereitung von speisen zu verwenden, wie unter anderem der stern berichtete.
interessant sind auch die kommentare, die diese meldung bei den lesern des schweizer tagesanzeigers und von 20minuten auslöste.

doch nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird, und so hat auch unser alpenländischer wirt schon nach kürzester zeit - bereits am tag darauf - seine idee wieder zurückgezogen.

tja, ein schelm, wer böses dabei denkt. dass das restaurant nun trotz einer nicht ganz so ausgefallenen speisekarte aufgrund des medienrummels besonders viel kundschaft bekommen wird, liegt auf der hand.
ob es sich also nur um einen "lustigen" marketinggag handelte, oder ob der gastwirt seine pläne tatsächlich umgesetzt hätte - wir werden es nie erfahren.

falls ihr mal zufällig in winterthur unterwegs seid, könnt ihr ja einen abstecher ins restaurant "storchen" machen. aber bloß nicht drüber nachdenken, mit welchen körpersekreten der findige gastronom seine soßen sonst noch so abschmecken könnte.
vielleicht brütet er bereits über der nächsten bahnbrechenden geschäftsidee? wer hausmannskost im angebot hat...

1.10.08

ausgleichende gerechtigkeit

am heutigen 1. oktober ist weltvegetariertag. wir alle wissen, dass die ernährung einen enormen einfluss auf unsere gesundheit hat.
ebenso beeinflusst auch das schwangersein, gebären und stillen den körper von uns frauen (und natürlich nicht nur den).

krebsforscher der uni oxford fanden heraus, dass ein zusammenhang besteht zwischen dem kinderkriegen und erkrankungen der gallenblase.
die großangelegte studie wertete dazu die daten von knapp 1,3 millionen frauen aus, welche an der britischen million women study teilgenommen haben.

unter dem titel "Childbearing, breastfeeding, other reproductive factors and the subsequent risk of hospitalization for gallbladder disease" wurden die resultate nun in der aktuellen ausgabe des International Journal of Epidemiology veröffentlicht.

das ergebnis der untersuchung ist überraschend:
je mehr kinder eine frau bekommt, desto anfälliger wird sie für gallenblasenleiden. aber - und jetzt kommt's - je länger sie stillt, desto mehr sinkt ihr erkrankungsrisiko wiederum.

das bedeutet unterm strich, verglichen mit kinderlosen frauen besteht eben doch keine erhöhte gefahr für mütter, probleme mit der gallenblase zu bekommen, wenn sie eben nur ausreichend lange stillen. das risiko wird wieder ausgeglichen, und die kinder freut es sowieso.

hat die natur mal wieder sehr praktisch eingerichtet, oder?

24.9.08

zeichen und wunder

die BZgA hat uns mit den absurden stillempfehlungen auf ihrer page kindergesundheit-info ja durchaus sorgen gemacht.
umso netter fanden wir, dass sich die situation mittlerweile etwas gebessert hat, wenngleich es noch immer so einige abgründige und inhaltlich falsche aussagen auf der seite zu finden gibt.

sehr erstaunt hat uns nun der neuerliche vorstoß der BZgA, tatsächlich endlich mal was konstruktives zur stillkultur beizutragen.
und zwar veranstaltet sie zum auftakt der weltstillwoche am kommenden montag, 29. september, einen themenchat zum stillen. und der ist mit lisa fehrenbach und michael abou-dakn sogar hochrangig besetzt.

das motto dieses virtuellen austauschs mit den experten lautet:
"Stillen. Einfach. Gut. Und bei Fragen gibt es Rat und Hilfe"
und wirkt dann doch eher handgestrickt.
aber egal. besser. als. nix.

hoffen wir mal, dass dieser elan bleibt und wir zukünftig noch mehr positives von der BZgA berichten können.
wie wäre es beispielsweise mit regelmäßigen stillchats?

15.9.08

ganz der vater

man kann die freudsche lehre von der psychoanalyse für noch so überholt halt - irgendwas ist anscheinend doch dran an dieser sache mit ödipus und elektra.
zwar nicht viel, aber immerhin genug, um daraus eine ungarische studie zu machen.

also, guckt euch mal eure bessere hälfte an und denkt dabei an euren werten herrn papa.
na, ähnlichkeiten?
und jetzt schaut euch selbst im spiegel an und denkt an eure schwiegermutter.
wie aus dem gesicht geschnitten?

nein? nicht? naja, war einen versuch wert.
die ungarn haben jedenfalls signifikante übereinstimmungen gefunden, was die partnerwahl betrifft:

Die Ergebnisse sprechen dafür, dass junge Frauen sich ihren Partner nach dem Ebenbild ihres Vaters aussuchen, während junge Männer Frauen bevorzugen, die ihrer Mutter ähnlich sehen.

leider geht aus der untersuchung nicht hervor, wie lange diese auf optischer ebenbildlichkeit beruhenden beziehungen dann jeweils auch halten. vielleicht wählen die nicht mehr ganz so jungen frauen und männer sich später mal ganz anders aussehende partner.


wie dem auch sei, zum thema passend wollten wir noch kurz erwähnt haben, dass gestern der 1. internationale tag der liebe war.

warum erstaunt es uns eigentlich nicht, dass diese initiative "partnerschaftlich begleitet" wird von...?
genau, dem blumenhandel.

auch wieder so eine naheliegende beziehung, oder?

8.9.08

riesenbaby

oha, dafür braucht man wohl ein ziemlich großes tragetuch... ;-)


übrigens, das ursprüngliche werk von marc quinn mit dem vieldeutigen namen innoscience ist größenmäßig etwas realistischer, wirft jedoch in bezug auf die materialien, aus denen es hergestellt wurde, fragen auf:
Innoscience, 2004, is a figure of Quinn's own baby son, Lucas, who suffers from a milk allergy; thus the wax has been mixed with the chemically produced milk-free substitute that has been used to sustain him.

mag ja sein, dass bei kuhmilchallergie ein produkt namens neocate advance seinen einsatz findet und dass man daraus als künstler sogar skulpturen basteln kann - aber hätte der kleine nicht einfach gestillt werden können, wenn die mutter während der stillzeit auf kuhmilch verzichtet?

2.9.08

die zeit rennt...

vom 29. september bis zum 5. oktober findet die diesjährige weltstillwoche (WSW) statt.
habt ihr euch schon mit infomaterial eingedeckt, um eure aktionen rund um das motto "stillen fördern - goldrichtig" zu gestalten?
wenn nicht, dann wird's aber zeit.

die AFS bietet wie in jedem jahr ein WSW-paket an, das ihr in der rubrik "angebote" im AFS-onlineshop bestellen könnt.

diesmal enthalten sind neben einem faltblattsortiment und kopiervorlagen zur WSW je 30 faltblätter "Richtig Stillen", "Stillkinder brauchen ihren Vater" und "Stillkinder brauchen ihre Großeltern".
und als besonderes schmankerl sind in diesem jahr noch 10 goldene buttons mit dem WSW-motto dabei sowie ein schlüsselband (neudeutsch: lanyard) mit AFS- und stillhotline-aufdruck in orange/schwarz.

auch die aktionsgruppe babynahrung (AGB) hat wieder ein WSW-paket geschnürt, das nur darauf wartet, von euch angefordert zu werden.

26.8.08

der glaube ans gute

der vatikan war bisher nicht als hort der stillförderung bekannt. doch die zeiten ändern sich, und es scheint, als wäre der heilige stuhl tatsächlich bestrebt, die aufmerksamkeit seiner schäfchen wieder mehr auf die nährende funktion weiblicher wölbungen richten zu wollen.

genauer gesagt geht es um die jungfrau maria.
da es vor rund 2000 jahren bekanntermaßen noch keine nestle-promotion-kampagnen und pulvermilchpröbchenverteilenden kinderärzte in betlehem gab, ist stark anzunehmen, dass das jesuskind von der heiligen gottesmutter gestillt wurde.

dass es in dem stall auch gar keinen stromanschluss für das heiße wasser zum fläschchen anrühren und für dieses sterilisierdings gegeben hätte, sei nur am rande erwähnt. und man stelle sich mal vor, die kunstmilch wäre leer gewesen und josef hätte aufbrechen und neue kaufen müssen - an den weihnachtsfeiertagen sind doch überall die geschäfte zu, wie furchtbar!
oh, moment, äh, zeitschleife... naja. weiter im text.

also, jesus wurde gestillt, und über viele jahrhunderte hinweg wurde dieser sachverhalt - galaktotrophousa, die milchnährende - in der kunst entsprechend gewürdigt. maler aller epochen und stile haben veranschaulicht, wie der kleine heiland auf dem schoße seiner mama sitzt und in trauter innigkeit ein stärkendes schlückchen tankt.
irgendwann - durch das aufkommen des protestantismus - wurden die zeiten aber prüder, und die maler trauten sich nicht mehr, die gottesmutter mit viel nackter haut und stillbereit blankem busen darzustellen.

doch das soll sich nun ändern. L'Osservatore Romano, die amtliche zeitung des vatikan, tritt dafür ein, dass auch marias brüste wieder ganz öffentlich und sichtbar das tun dürfen, wofür der liebe gott sie geschaffen hat, nämlich kinder zu stillen.

auch die Dailymail und der Catholic News Service berichteten vom stillfreundlichen sinneswandel im umfeld der glaubensoberhäupter, was wir mehr als wohlwollend zur kenntnis nehmen.


eine wundervolle kollektion von kunstwerken, welche die maria lactans zum motiv haben, könnt ihr übrigens hier bewundern.

beachtet beim durchstreifen dieser virtuellen galerie auch die unterschiedlichen stillklamotten, welche die madonna jeweils trägt.
auf einigen bildern scheint das kleid schlitze zu haben, bei anderen wirkt es eher wie mehrlagige stoffschichten, die nach oben oder zur seite geschoben werden - doch auf den meisten gemälden schaut alles ganz pragmatisch aus. maria hat ein weitausgeschnittenes oberteil an, das der kleine erlöser frech runterschiebt, um gemütlich an seinen göttlichen trunk ranzukommen.

tja, so einfach kann's gehen. von diesen heilsbotschaften lassen wir uns doch gerne bekehren.
also los, nachmachen! bis in alle ewigkeit. oder zumindest fast.


ach, und dass auf dem berg sinai bei ausgrabungen noch eine tontafel mit dem 11. gebot ("du sollst deinem nachwuchs keine kunstmilch füttern.") gefunden würde, ist wohl doch nur ein gerücht.
wie gesagt, damals gab es diesen gesundheitsgefährdenden industriezweig noch nicht, und - oh wunder - die kinder sind trotzdem groß und stark geworden. und sogar in den himmel gekommen.

19.8.08

schön fett

wie wichtig das stillen für eine optimal funktionierende verdauung ist, kann man in jedem stillbuch nachlesen.
bei einer genauen untersuchung des fettanteils der muttermilch stellten forscher nun fest, dass bestimmte strukturunterschiede im vergleich zur kuhmilch bestehen und dass dies wohl die schlechtere verdaubarkeit des kälbertranks bewirkt.

wie schon öfter an dieser stelle weisen wir auch jetzt wieder darauf hin, dass ein bericht mit dem titel "Warum Muttermilch besser ist als Kuhmilch" irreführend ist, denn eigentlich müsste es ja heißen "warum kuhmilch schlechter ist als muttermilch".

ein blick in die originalstudie hinterlässt trotz des für uns laktivistinnen positiven befunds allerdings noch einen weiteren unguten nachgeschmack, offenbart er doch, dass an der studie auch zwei wissenschaftler vom nestle research center in lausanne mitgewirkt haben.

wäre interessant zu erfahren, was die beiden nestle-forscher nun für schlüsse aus ihren ergebnissen ziehen. endlich einsehen, wie ungesund die kunstmilchplörre ist, die ihr arbeitgeber tonnenfach verkauft?

11.8.08

voller einsatz

ihr wolltet immer schon mal wissen, was die hüterinnen des gesetzes eigentlich unter ihrer schnittigen uniform tragen? nun, auch solche geheimnisse werden durch die presse gelüftet.

der spiegel berichtet relativ unaufgeregt, dass die damen der deutschen bundespolizei mit einem speziellen einsatz-BH ausgerüstet werden.
die begründung, dass man sich beim tragen schusssicherer westen durch einen bügel-BH verletzen kann und der neue BH dieses risiko nicht birgt, leuchtet unmittelbar ein.

die zeitung mit den vier großen buchstaben hingegen spricht zuerst von streng geheimen tests und wittert tags darauf sofort einen handfesten skandal. angeblich herrsche ein "riesen-wirbel" und "zoff", da das sportlich-sichere modell nicht auch auf länderebene den polizistinnen zur verfügung steht. "Warum werden nicht alle Polizei-Busen geschützt?" - diese frage ist durchaus berechtigt.

unsere österreichischen nachbarn von der kronen zeitung kommentieren die neue deutsche dessous-kleiderordnung auf ihre weise und ordnen die nachricht gleich in der rubrik "steil" ein.
ob der vorschlag eines lesers, den büstenhalter auch noch mit "kleinen blinkenden nippel-blaulichtern" auszustatten, allerdings umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. ;-)

3.8.08

was tun

je länger die stillzeit, desto geringer das brustkrebsrisiko der mutter. dieser zusammenhang ist inzwischen wohlbekannt. dass man mit dem stillen nicht nur das eigene, sondern auch das brustkrebsrisiko der gestillten tochter senkt, darüber gibt es ebenfalls bereits erste studien.

eine davon stammt aus wisconsin und wurde nun in der zeitschrift epidemiology veröffentlicht. die forscher untersuchten insgesamt knapp 4.000 frauen und fanden heraus, dass erwachsene frauen häufiger an brustkrebs erkranken, wenn sie als kind nicht gestillt wurden.
bei den frauen, die gestillt wurden, hat die geburtsreihenfolge einen zusätzlichen einfluss: wer ältere geschwister hat, hat später ein geringeres risiko als die erstgeborene.

auch die brustkrebs-organisationen haben diese nachricht mit wohlwollen zur kenntnis genommen, kämpfen sie doch darum, die aufklärung voranzutreiben, damit den menschen bewusst wird, was sie selbst aktiv gegen das entstehen von krebs tun können.

das stillen gehört zu den dingen, auf die wir einen direkten einfluss haben. im unterschied zu genetischen faktoren können wir hier durch unsere entscheidung und unser handeln gesundheitsvorsorge betreiben - prävention für uns selbst und unsere töchter.

28.7.08

bunter speiseplan

jeden tag dasselbe? mitnichten!
vollgestillte kinder bekommen zwar über monate hinweg ausschließlich nur muttermilch, aber diese ist geschmacklich keineswegs so eintönig und langweilig, wie man auf den ersten blick vermuten könnte.

kopenhagener wissenschaftler wiesen in einer in der zeitschrift Physiology & Behavior veröffentlichten studie nach, dass die mütterliche ernährung in vielfältiger weise ihre spuren in der milch hinterlässt. unsere stillbabys kriegen also - wenngleich nur indirekt - schon früh mit, was bei uns so alles leckeres auf den tisch kommt.
der spiegel hat die ergebnisse der untersuchung in einem lesenswerten artikel mit dem titel "Leckere Milch - Abwechslung aus der Brust" zusammengefasst.

wenn euer baby also zukünftig mal die brust verweigert, so wisst ihr nun:
es könnte nicht nur am zahnen oder anderen wohlbekannten gründen liegen, sondern vielleicht auch daran, was ihr davor gegessen habt. wenn es etwas unbekanntes mit einem intensiven aroma war, kann es sein, dass das kind skeptisch ablehnt, weil es durch den ungewohnten geschmack in der milch irritiert ist.

und wenn sich der nachwuchs in der beikostphase voller heißhunger auf gerichte mit knoblauch, curry oder anderen besonderen geschmacksrichtungen stürzt, so hat dies wahrscheinlich ebenfalls seine ursache im essverhalten der mama. kulturell bedingte kulinarische gewohnheiten und persönliche vorlieben treffen im kochtopf aufeinander und beeinflussen so vom ersten tag an auch die geschmacksprägungen der stillkinder.

unsere milch ist eben nicht nur gesund, sondern auch absolut einzigartig - jeden tag aufs neue. :-)

20.7.08

falscher hase

irgendwas muss man ja tun, um sich von der masse abzuheben.
es gibt jede menge kieferorthopäden, und die möglichkeiten für ärzte, durch werbung auf sich aufmerksam zu machen, sind aus rechtlichen gründen sehr beschränkt. also sollte man am besten fachleute ranlassen, wenn man für seine praxis werben möchte. das dachte sich auch dr. rathenow aus bad homburg und beauftragte die werbeagentur leo burnett.

dabei herausgekommen ist eine kleine kampagne, die im vergangenen jahr zwar sogar zwei preise für kreativität abgesahnt hat, uns aber trotzdem recht fragwürdig erscheint.
wie die page der epica-awards erläutert, wurden bei der promotionaktion hässliche hasenzahn-schnuller an die eltern von kleinkindern verteilt. so sollte ihnen eindrucksvoll vor augen geführt werden, wie furchtbar ihr nachwuchs mal aussehen wird, wenn er nicht rechtzeitig zur kieferorthopädischen früherkennung gebracht wird. damit auch klar ist, wo diese untersuchung stattfinden soll, baumelte die visitenkarte von dr. rathenows praxis gleich mit am werbeschnuller dran.

das alles wäre ja im grunde eine durchaus witzige idee, würden nicht ausgerechnet schnuller in massivem ausmaß dazu beitragen, dass kinder überhaupt erst zahnfehlstellungen bekommen, die einer kieferorthopädischen korrektur bedürfen. insofern ist diese aktion aus gesundheitlicher sicht genauso glaubwürdig, als würde ein lungenfacharzt mit dem kostenlosen verteilen von zigaretten für sich werben oder ein zahnarzt mit dem verteilen von bonbons. seltsame prävention.


in der genauen beschreibung der prämierten promotion wird die eigentliche ursache des problems - und der grund, warum wir uns für dieses thema so interessieren - implizit bereits genannt:
We used pacifiers, an everyday-item for our target-audience, as our media.

tja, das ist es eben. der schnuller ist ein alltagsding, etwas völlig normales für ein baby und kleinkind. und deshalb sind auch kieferorthopädische probleme in späteren jahren inzwischen etwas völlig normales geworden. die kinder werden gar nicht oder nur sehr kurze zeit gestillt, und zur befriedigung ihres natürlichen saugbedürfnisses wird ihnen anstatt der dafür vorgesehenen mütterlichen brust der schnuller und die nuckelflasche als künstlicher ersatz angeboten.
derartige kunstsauger beeinflussen die entwicklung des kiefers negativ, und so müssen sich viele dieser kinder dann mit den entsprechenden folgeschäden herumplagen. auch die kiefermuskulatur wird durch das künstliche genuckel schlechter trainiert als durch das stillen, weshalb solche kinder auch öfter von logopädischen problemen betroffen sind als stillkinder.


desweiteren wird als resultat der aktion konstatiert:
The promotion also gave the doctor the positive image of a friendly person with a good sense of humor.

auch darüber kann man geteilter ansicht sein. wir denken nämlich eher, diese promotion gibt dem arzt unbeabsichtigt das negative image einer person, die ihr handwerk nicht versteht und ihre zukünftigen patienten zu gesundheitsschädlichem verhalten aufruft, um selbst davon zu profitieren. und das ist recht schwarzer humor, der uns übrigens an einen ähnlich gelagerten fall erinnert, über den wir vor einiger zeit berichtet hatten.


warten wir mal ab, wann ein friseursalon auf die tolle idee kommt, mit dem kostenlosen verteilen von babytoupets für sich werbung zu machen. damit sehen die armen kinder zwar genauso bescheuert aus wie mit den zahnschnullern, aber es wäre wenigstens nicht so schlecht für die zähne.

13.7.08

giftig?

und schon wieder verwirrt uns ein neuer schadstoff, bei dem man noch nicht so recht weiß, wie schädlich er nun eigentlich wirklich ist.
3-MCPD-Ester heißt dieser ominöse stoff, und er ist unter anderem in säuglingsanfangs- und folgenahrung drin.

zur zeit wird fleißig geforscht, um herauszufinden, wie gefährlich das zeug für den menschen sein kann.
wir jedoch können uns beruhigt zurücklehnen. wir stillen unsere kinder einfach und müssen uns so zumindest mit dieser frage nicht allzu intensiv auseinandersetzen. gibt ja schon genug giftstoffe, denen auch unsere stillkinder ausgesetzt sind.

7.7.08

mausetot

der möglichen ursache des plötzlichen kindstods (SIDS) sind heidelberger forscher nun ein kleines stückchen nähergekommen.

wie die zeit und wissenschaft.de berichten, bezieht sich ihr erklärungsansatz auf die rolle des botenstoffs serotonin. am mausmodell wurde dieser zusammenhang untersucht und bereits nachgewiesen, die übertragung der ergebnisse auf den menschen ist jedoch mehr als schwierig.

hoffen wir, dass die forschung uns bald noch mehr erkenntnisse liefert, wie dieses tragische sterben zu verhindern ist.

30.6.08

stammbaum

bäume sind etwas lebenswichtiges für uns. ihre fähigkeit, sauerstoff zu produzieren, sorgt dafür, dass wir auch morgen noch kraftvoll durchatmen können.

das wussten bereits die alten ägypter. sie haben nicht ohne grund bäume als gottheiten verehrt.
und so ist es auch nicht verwunderlich, wenn ein junger pharao ruhig mal ein schlückchen an einem baum nuckelt, der mit einer doch recht stattlichen brust ausgestattet ist.

keine "grüne lunge" in diesem fall also, sondern eher der "busen der natur".
auch gut. und auch lebenswichtig. :-)

22.6.08

da schau her

das motto der diesjährigen weltstillwoche lautet "Mother Support: Going for the Gold".
leider ging die anspielung auf die olympischen spiele bei der deutschen übersetzung "Stillen fördern - goldrichtig" etwas verloren. aber da die weltstillwoche hierzulande ohnehin immer in der 40. kalenderwoche stattfindet und nicht am offiziellen termin anfang august (und somit fast zeitgleich mit der olympiade), ist dieser semantische bezugsverlust zu verschmerzen.

goldrichtig sind auf alle fälle die gewinner des foto- und videowettbewerbs, zu dem die world alliance for breastfeeding action (WABA) aufgerufen hatte. gesucht wurden bilder und ein-minuten-spots, die das motto der weltstillwoche am besten darstellen.

also seht sie euch an, die 12 fotos und 5 videos, welche die jury ausgewählt hat - sie zeigen eindrucksvoll, dass stillförderung ein weltweites thema ist, zu dem man die unterschiedlichsten visuellen impressionen haben kann.

achja, und die 40. KW habt ihr euch sicherlich bereits vorgemerkt, nicht wahr? vom 29.9. bis 5.10.08 wird die weltstillwoche auch bei uns in deutschland wieder gefeiert. seid ihr mit eigenen aktionen dabei?

16.6.08

steter tropfen

schön, dass sich dinge verändern.

vor einiger zeit beklagten wir uns über die mehr als fragwürdigen abstill-ratschläge der BZgA.
umso erfreuter sind wir, dass zumindest die allerkrassesten passagen der seite mittlerweile überarbeitet wurden und nun in einem etwas stillfreundlicheren licht erscheinen.

zwar finden sich noch immer ein paar unglückliche formulierungen in dem text, z.b.:

Mit Einführung der Beikost ist ein schrittweises Abstillen erforderlich, indem nach und nach eine Stillmahlzeit durch eine Breinahrung ersetzt wird.

doch wir wollen ausnahmsweise mal nicht ganz so streng sein. besser als vorher ist es jetzt allemal.

unser dank gilt der BZgA, die dadurch gezeigt hat, dass sie kritik- und lernfähig ist.
und wir möchten uns natürlich auch bei den mitgliedern der stillorganisationen und hebammenverbände bedanken, die mit der BZgA kontakt aufgenommen haben und durch ihre beratende funktion vermutlich einen maßgeblichen einfluss auf die überarbeitung der seite hatten.

ein erfolg für alle. weiter so.

9.6.08

aus aktuellem anlass...

... möchten wir hiermit einer der sieben gründungsmütter der LLL gedenken.
edwina froehlich starb gestern im alter von 93 jahren.

6.6.08

unvergleichlich

na, das ist doch mal eine überschrift...
"stille!" ruft die zeitschrift ökotest in ihrer aktuellen juni-ausgabe imperativisch aus.

nett gemeint, aber ob man menschen mit solchen befehlen etwas vorschreiben sollte? wir glauben nicht, so wichtig wir das stillen auch finden. man kann (leider) niemanden dazu zwingen, seinen verstand zu benutzen.

prinzipiell ist der artikel, der mal wieder die gesundheitsgefährdung durch die kunstmilch unterstreicht, nicht verkehrt. doch bei manchen formulierungen müssen wir schon schwer schlucken, weil sie so arg falsch sind.
greifen wir mal ein zitat heraus:

Wer sein Kind nicht oder nur kurz stillen kann oder will, greift überwiegend zu industriell hergestellter Säuglingsmilch. Mit gutem Gefühl, ist sie doch als Muttermilchersatz laut Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) erste Wahl.

tja, da hat das FKE aber - wen wundert's? - unrecht, denn dies ist mitnichten der fall, wie wir bereits vor einiger zeit ausführlich erklärt haben.
gutes gefühl? von wegen...

es ist lobenswert, dass ökotest sich die kunstmilch genauer angesehen hat. ist ja fast schon ein jährliches ritual inzwischen.
über das ergebnis kann sich jeder seine eigenen gedanken machen - ebenso darüber, dass die letzte ökotest-untersuchung von künstlicher säuglingsersatznahrung seltsamerweise so viel besser ausfiel.

uns verwundert jedoch vor allem, dass wieder einmal nicht die chance genutzt wurde, auf die stillberatung als erste wahl bei stillproblemen hinzuweisen. wenn es so wichtig ist zu stillen (und dem stimmen wir ja mehr als zu, dazu braucht man keine testergebnisse), und wenn so viele frauen zu beginn schwierigkeiten damit haben, dann ist es doch umso wichtiger, sie fachgerecht aufzuklären und zu unterstützen.

es gibt beratungsmöglichkeiten, man muss sie nur kennen.
schade, dass ökotest die chance nicht genutzt hat, stillberaterinnen und stillgruppen zu erwähnen. der imperativ "stille!" in der überschrift wurde wohl leider doch nicht ganz so ernst genommen.

dass die WHO-stillempfehlung nur zur hälfte zitiert und der teil mit der gesamtstilldauer von mindestens 2 jahren wieder mal weggelassen wurde, passt prima ins bild.

ach, ökotest, warum so halbherzig? wo bleibt die konsequenz?

31.5.08

bezaubernde aussichten

stillen ist leben - wer würde dem widersprechen?

immer wieder schön anzusehen ist das promotionvideo "dar la TeTA es dar ViDA" aus puerto rico, das mit wundervollen bildern zeigt, wieviel spaß das stillen macht.

wie lange wird es wohl noch dauern, bis auch hierzulande solche still-werbespots im fernsehen ausgestrahlt werden? die deutschen stillquoten hätten es dringend nötig.

23.5.08

bedeckt

öffentliches stillen ist eine sache, die nicht jeder mutter liegt.
leider sieht man in unserer gesellschaft viel zu selten stillende frauen und ist diesen anblick im öffentlichen raum daher kaum gewohnt. stillen ist etwas privates, das nur daheim im stillen (!) kämmerlein zu geschehen hat.

diese sichtweise ist schade, denn sie erschwert den müttern, eine glückliche stillbeziehung zu leben. nicht jede traut sich, auch unterwegs ihr kind einfach mal schnell an die brust zu legen, wenn es ein schlückchen braucht.
dabei könnte es doch so einfach sein...

dass diese angelegenheit zu einem richtigen problem (gemacht) werden kann, zeigt die entwicklung in den USA. dort sind sogenannte "nursing blankets" bzw. "nursing covers" weit verbreitet - umhangartige tücher, unter denen die frau ihr stillendes kind verbirgt, damit es vor den blicken anderer "geschützt" ist.

sogar patente gibt es auf diese stillumhänge, und liest man beispielsweise die umfangreichen beschreibungen, die danna j. cobble oder jill w. bollard ihren erfindungen beigefügt haben, so bekommt man unwillkürlich den eindruck, öffentliches stillen sei etwas unendlich verzwicktes.

dem ist nicht so, das wissen wir zum glück. und wir können uns auch gut vorstellen, wie arg dämlich wir uns vorkämen, wenn wir immer erst so ein blanket um uns und über's kind drapieren würden.
nene, muss echt nicht sein.

wollen wir mal hoffen, dass dieser unsägliche trend aus amiland nicht auch bei uns mode wird.
und hoffen wir vor allem, dass er nicht sogar auch noch auf andere säugetier-spezies übergreift. der comiczeichner leigh rubin illustriert anschaulich, wie dies bei unserem bekanntesten milchlieferanten sonst nämlich aussehen würde.

hier ist sie also, die diskret stillende kuh. ;-)

15.5.08

very wichtige klischees

zum heutigen internationalen tag der familie beglücken wir euch mit dem hinweis auf eine initiative, bei der es uns im grunde betrüblich stimmt, dass sowas überhaupt notwendig ist:
die von zwei PR-beraterinnen konzipierte kampagne "jedes kind ist ein VIP!" möchte mit diversen ideen und aktionen darauf aufmerksam machen, dass kinder ein imageproblem haben und viele leute beim stichwort "kinder" leider nur an lauter negative eigenschaften denken.

unser zweiter hinweis bezieht sich auf das allüberall fleißig praktizierte schubladendenken à la "welches schweinderl hätten's sind's denn gern?".
die zeit bietet euch unter dem titel "mamas und papas" eine kleine bild-text-galerie mit - wie könnte es anders sein? - sieben verschiedenen elterntypen, und ihr könnt nun in ruhe überlegen, welches dieser etiketten ihr euch selbst aufkleben möchtet.
wenn's denn sein muss. ;-)

übrigens: wer näheres über die sinus-elternstudie "eltern unter druck" erfahren will, die dieser klassifizierung zugrundeliegt, der sollte einen blick auf die konrad-adenauer-stiftung werfen oder gleich die zusammenfassenden ergebnisse lesen.

9.5.08

rank und schlank

dass nichtstillen die kinder dick macht, hat sich mittlerweile rumgesprochen. eine ganze reihe von studien bestätigt das erhöhte adipositas-risiko von flaschenkindern und liefert gründe für diesen zusammenhang.

wie der idw berichtet, hat nun auch das FKE was zu diesem thema beigetragen und rausgekriegt, dass vor allem jungen umso weniger in die breite gehen, je länger sie gestillt wurden.
die DONALD-studie - die abkürzung steht für "Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed" und hat (hoffentlich) nichts hiermit zu tun - hat gezeigt, dass vor allem die söhne übergewichtiger frauen gestillt werden sollten, damit ihnen nicht das gleiche schicksal wie ihren müttern droht.

seltsam ist allerdings, wie man in dem idw-artikel "vollstillen" definiert:
Voll gestillte Kinder erhalten nur Muttermilch, Wasser oder Tees, also keine Milchflasche oder Beikost.

na, also das kennt man in stillkreisen aber doch etwas anders. wasser und tee gehören nicht zum speiseplan eines vollgestillten babys. da gibt's nur brust, und sonst nix, und das ist auch gut so.

auf der news-seite des FKE gibt es dazu leider auch keine weiterführenden oder hilfreichen informationen. aber wenn bei der DONALD-studie tatsächlich eine solche definition von vollstillen zugrundegelegt wird, sollte man auch zukünftige ergebnisse aus dortmund entsprechend kritisch bewerten.

das sollte man vermutlich ohnehin, denn beispielsweise in bezug auf den zeitpunkt der beikosteinführung oder die gesamtstilldauer sind die empfehlungen des FKE, die als ernährungsplan für das 1. lebensjahr leider viel zu viel verbreitung finden, auch sehr veraltet.

auf der FKE-startseite steht zwar:
Die unabhängigen Forschungsarbeiten werden durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.

aber wir werden den eindruck einfach nicht los, dass unabhängigkeit dann doch etwas anders aussehen müsste, wenn man sich wirklich mit neutraler, objektiver wissenschaftlicher arbeit beschäftigt...

wie war das doch gleich mit dem stichwort interessenskonflikt?

3.5.08

kaffeeklatsch

dass wir weiber gerne mal bei kaffee und kuchen zusammensitzen und tratschen, gehört zu den allbekannten geschlechtstypischen vorurteilen.

schön ist, nun zu erfahren, dass wir dabei auch etwas durchaus gesundes tun, wenn wir diesem klischee frönen.
wissenschaftler aus dem schwedischen lund haben herausgefunden, dass mäßiger kaffeekonsum das brustkrebsrisiko senkt.

ob das auch für den hektisch unterwegs heruntergekippten "coffee to go" aus dem schnabeltassen-pappbecher gilt...?

26.4.08

wo kein kläger

die verbraucherzentrale baden-württemberg hat erfolgreich eine klage gegen bebivita angestrengt, damit der säuglingsnahrungshersteller sein unrühmliches werbeverhalten künftig unterlässt.

das ist eine wirklich löbliche aktion, doch leider fragen wir uns sofort, weshalb es solch eine bemühung nur gegen diesen eher kleinen hersteller gibt und warum nicht auch nestle und hipp mit ähnlichen klagen zu rechnen haben. auch deren werbemaßnahmen sind alles andere als astrein, worüber beispielsweise die aktionsgruppe babynahrung (AGB) immer wieder berichtet.

auch verwundert es, dass der staat selbst nicht aktiv wird. es scheint den behörden kein allzu wichtiges anliegen zu sein, sich um derartige machenschaften zu kümmern.
wenn ihr selbst die initiative ergreifen und verstöße gegen das säuglingsnahrungswerbegesetz (SNWG) melden wollt, so wendet euch an die dafür von staatlicher seite zuständigen ansprechpartner. deren adressen findet ihr hier.

schaut man sich die klage gegen bebivita mal genauer an, so fragt man sich, worum es eigentlich überhaupt ging. die verbraucherschützer monierten - sachlich völlig korrekt -, dass bereits nach dem 4. monat zugefüttert werden soll. bebivita wollte den müttern einreden, schon zu diesem zeitpunkt fleißig mit dem gläschenkaufen anzufangen, was wirtschaftlich gesehen verständlich ist, denn je früher die würmchen mit der breipampe vollgestopft werden, desto größer ist die gewinnspanne des unternehmens.

was uns dabei sauer aufstößt, ist die tatsache, dass das bundesinstitut für risikobewertung (BfR), an dem die nationale stillkommission (NSK) angesiedelt ist, das thema beikost im grunde ganz ähnlich sieht wie bebivita. dort lesen wir nämlich folgendes:

Säuglingsernährung umfasst zwei Phasen:
1. Ernährung ausschließlich mit Muttermilch oder ersatzweise mit Muttermilchersatzprodukten (erste 4-6 Lebensmonate)
2. Ernährung mit Muttermilch oder Muttermilchersatzprodukten ergänzt durch Beikost (frühestens ab 5. Lebensmonat, spätestens ab 7. Lebensmonat. [...]
Beikost bezeichnet alle speziell für Säuglinge (und Kleinkinder) hergestellten diätetischen Lebensmittel, die frühestens ab 5. Lebensmonat und spätestens ab 7. Lebensmonat die Ernährung mit Muttermilch bzw. Muttermilchersatzprodukten ergänzen sollen.


das landgericht münchen, das der verbraucherzentrale recht gab in der ansicht, dass kinder erst ab dem alter von 6 monaten beikost benötigen, widerspricht damit also der meinung des BfR und der NSK, für die die beikostphase ganz selbstverständlich - und entgegen der empfehlung der WHO - ab dem vollendeten 4. monat beginnt.
so etwas hinterlässt schon einen unguten beigeschmack. da ist ein gericht, das sich sonst um ganz andere dinge kümmern muss, besser und aktueller informiert als die "experten" des zuständigen ministeriums. das sollte zu denken geben.

vielleicht könnte die verbraucherzentrale auch mal das BfR wegen irreführender informationen verklagen. bei bebivita ist es ja noch einleuchtend, weshalb man solche fragwürdigen aussagen unters volk bringt: man will halt mehr geld verdienen. aber was das BfR davon hat, die behauptung zu verbreiten, dass babys schon ab dem 5. lebensmonat beikost brauchen, ist uns schleierhaft.

19.4.08

wenn in china ein sack reis umfällt...

manchmal fragt man sich, was die wirklich wichtigen dinge im leben sind.

eine sache gehört sicherlich nicht dazu, geistert aber ganz aktuell durch die englischsprachigen medien: uma thurman hat mal bei einer gala ein sehr durchsichtiges abendkleidchen angehabt, bei dem man "zufälligerweise" ihre brustwarzen sah, und jetzt hat sie mit david letterman darüber geredet. ahja.

oh mann...
will man so etwas vermeiden, zieht man halt etwas blickdichtes an - oder was ist sonst der zweck dieser aufreizenden stöffchen? abgesehen davon kann die knackige uma (die ihre kinder übrigens auch gestillt hat) es sich durchaus leisten, dass man etwas mehr haut von ihr sieht.

aber da wir euch auch über solche informationellen randbezirke auf dem laufenden halten, verweisen wir natürlich gerne auf entsprechende berichte der onlinegazetten.
und hier könnt ihr euch umas auftritt bei letterman ansehen (der spannende part beginnt bei minute 05:55).

wie dem auch sei, wir haben ein neues lieblingswort: nipplicious.

12.4.08

früher war alles besser

ob die behauptung stimmt, dass es in vergangenen zeiten um die stillkultur besser bestellt war als heute? überzeugt euch selbst.

iris geissler hat eine dissertation im fach philosophie verfasst zum thema
„Mutter und Kind“ – Mütterliche Handlungskompetenz im Spannungsfeld von Öffentlichkeit und Privatheit. Erziehungshandeln als Thema ausgewählter Frauenzeitschriften (1923 – 1944)".

die von ihr ausgewerteten frauenzeitschriften aus der ersten hälfte des zwanzigsten jahrhunderts sind als historische quellen sehr aufschlussreich und bieten spannende einblicke in stillempfehlungen und andere aspekte rund um die mutterliebe.
ein echter lesetip!

6.4.08

recht haben, recht bekommen

die zahnärztekammer westfalen-lippe hat - aus welchen gründen auch immer - ein Merkblatt zum Mutterschutzgesetz (MuSchG) unter Berücksichtigung der gesetzlichen Bestimmungen zur Gewährung der Elternzeit und des Elterngeldes im netz stehen, das aus der zeitschrift arbeitsrecht in der zahnarztpraxis stammt.

es verwundert einen ja doch immer wieder, zu welchen themen eigene zeitschriften existieren, aber offensichtlich gibt es einen markt für eine publikation zu arbeitsrechtlichen fragen in zahnarztpraxen in westfalen-lippe (ob das recht anderswo so sehr abweicht?), und eigentlich ist dieses merkblatt auch für nicht-zahnärzte eine gute infoquelle und somit allein deswegen schon eine erwähnung wert.

betrüblich wird es jedoch, blickt man auf die dortigen informationen zur gewährung der stillzeit gemäß MuSchG:

Eine Verpflichtung des Arbeitgebers zur Freistellung der stillenden Mutter ist spätestens dann nicht mehr gegeben, wenn das Kind das 1. Lebensjahr vollendet hat (Arbeitsgericht Darmstadt v. 24.08.83, 5 Ca 7/83, s. a. LAG Niedersachsen v. 02.05.83, 13 Sa 4/83).
Eine äußerste zeitliche Grenze für den Anspruch auf Stillzeit ist in § 7 MuSchG nicht ausdrücklich vorgesehen. Nach den heutigen ernährungsphysiologischen und immunologischen Erkenntnissen ist jedoch i.d.R. ein über das erste Lebensjahr des Kindes hinausgehender Anspruch aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht mehr erforderlich.


was bitte bedeutet "aus gründen des gesundheitsschutzes"? ab dem ersten geburtstag des nachwuchses muss die gesundheit dann plötzlich nicht mehr geschützt werden?

und wieso werden die heutigen ernährungsphysiologischen und immunologischen erkenntnisse, die die WHO dazu bringen, eine mindestens zweijährige stillzeit zu empfehlen, einfach so außer acht gelassen? wir müssen ja wohl kaum annehmen, dass die WHO das nur so aus lauter spaß an der freude empfiehlt und sich all die studien, in denen die bedeutung einer langen stillzeit explizit betont wird, aus den fingern saugt. und seit dem jahr 1983 hat sich doch auch einiges getan.

liebe deutsche rechtsprechung, wach endlich auf und nimm die fakten zur kenntnis. auch nach dem ende des ersten lebensjahres ist das stillen für mutter und kind wichtig und damit ein gemäß MuSchuG schützenswertes gut. immerhin geht es nicht darum, sich mit irgendwelchen vorwänden ein bisschen länger vor der arbeit zu drücken, sondern um die physische und psychische gesundheit der kommenden generation.

es wird so viel geredet über die vereinbarkeit von familie und beruf. warum fängt man nicht genau hier an, bei der aktiven gesundheitsfürsorge durch das stillen, umgesetzt in einer stillfreundlichen arbeitszeitregelung?

die freistellung von der arbeit und gewährung von stillzeiten wird unter dem punkt "leistungen des arbeitgebers" aufgeführt. möchte der arbeitgeber denn lieber die ausfallzeiten der mutter in kauf nehmen, wenn das kind andauernd krank ist, weil es nicht oder nur kurz gestillt wurde? dann muss die mutter sich doch auch um das kind kümmern und kann nicht arbeiten.
warum also nicht gleich für gesunde kinder sorgen und die frauen stillen lassen? muss immer erst ein risiko künstlich hochgeschraubt werden, damit man sich danach darüber beklagen kann, dass es existiert?

arbeitgeber, die lieber männer einstellen, weil bei denen die gefahr des schwangerwerdens und sich danach um die kinder kümmerns nicht gegeben ist, gibt es genug. dass auch die rechtsprechung auf der seite der frauen ist, die ihre kinder nicht in den genuss der biologisch richtigen und natürlichen mehrjährigen stillzeit kommen lassen, ist überaus bedauerlich.

eine gesellschaft, in der man es sich leisten können muss, gesund zu sein, ist krank.

30.3.08

häufungen

es gibt sachen, die passieren immer wieder - beispielsweise der ärger wegen dieser ständigen uhrenumstellerei.
obwohl ja inzwischen hinlänglich bekannt ist, dass es im grunde gar nix bringt, müssen wir zweimal im jahr (auch heute!) dieses nervige sommerzeit-winterzeit-gedöns mitmachen.


aber es gibt auch andere dinge, die gehäuft geschehen, insgesamt gesehen aber dann doch eher selten sind. dazu gehört es, mehrere kinder zu bekommen, die alle am gleichen tag geburtstag haben.

kim mackriell aus dem englischen tuffley hat dies geschafft, wie die zeitung the citizen aus gloucester berichtet.
nachdem sie bereits 1994 und 1996 ihre beiden kinder robin und rebecca jeweils am 29. januar zur welt brachte, gesellte sich in diesem jahr nun töchterchen ruby mit dem gleichen geburtsdatum zur familie.

die chancen für ein solches dreifachereignis, das den eltern beim kindergeburtstagfeiern sicherlich einige schweißperlen auf die stirn treibt (wir würden wohl eher den 29. februar als termin vorziehen), liegen bei 7,5 zu einer million.
fairerweise muss aber dazugesagt werden, dass der diesjährige nachwuchs per kaiserschnitt kam und das datum daher schon vorher feststand. ist dann ja schon irgendwie ein bisschen gemogelt.


und noch was anderes kommt nicht allzu oft vor, aber wenn es vorkommt, dann doch öfter. und zwar geburten in beckenendlage.

normalerweise wollen kinder mit dem kopf voran raus aus uns mamas. einige wenige entschließen sich aber, mit füßchen und hintern zuerst herauszukommen und die welt als erstes mit ihrem rücken zu entzücken.

es gibt bisher nur wenige bekannte risikofaktoren, warum es zu geburten in steißlage kommt, und um dieses geheimnis weiter zu lüften, haben forscher der universität bergen nun das norwegische geburtsregister durchgeschaut.
dabei stellten sie fest, dass die wahrscheinlichkeit für eine solche "geburtsmechanische regelwidrigkeit" höher ist, wenn auch die mutter oder der vater bereits in steißlage geboren wurde.

ist doch wirklich erstaunlich, was man so alles vererben kann, nicht wahr?

24.3.08

das gelbe vom ei

eier sind ein symbol für fruchtbarkeit, und an ostern wird fleißig nach ihnen gesucht.

wer die österlichen feiertage auch dazu nutzen möchte, sich ein klein wenig in sachen evolution weiterzubilden, der kann sich darüber schlaumachen, wieso wir menschen eigentlich keine eier mehr legen. ganz so selbstverständlich ist das ja nicht.
wissenschaft.de, die presse und der spiegel berichten über diesbezügliche neue erkenntnisse.

wer lieber die originalstudie bevorzugt, der sei auf den artikel "Loss of Egg Yolk Genes in Mammals and the Origin of Lactation and Placentation" von david brawand, walter wahli und henrik kaessmann von der universität lausanne sowie auf die dazugehörige zusammenfassung "For Mammals, Loss of Yolk and Gain of Milk Went Hand in Hand" verwiesen.

so ist das also mit dem ei und der milch.
jetzt wisst ihr nicht nur, weshalb wir dicke bäuche kriegen und innerlich brüten, sondern auch, warum wir dann noch stillen. hat ja alles seinen sinn. :-)

18.3.08

land der träume

rechtzeitig zum osterfest haben wir mal wieder einen tollen geschenktip für euch, der wahlweise auch prima in die "was es alles gibt"-kategorie passt.
was haltet ihr von süßen kleinen kuschelbrüsten aus weichem plüsch?

nein, wir haben uns nicht in einen beate uhse-shop verirrt, und wir geben diesmal auch keine anleitungen für selbstgebastelte präsente - ihr erinnert euch doch sicherlich noch an die gestrickten wollbusen, von denen wir beeindruckt berichtet hatten (und es gibt bestimmt auch jemanden, den man mit einem selbstgehäkelten penis erfreuen kann).
nein, wir berichten euch nun exklusiv von aktuellen trends der japanischen manga-szene.

also dann, hier kommen die legendären, einzigartigen, zuckerschnuffigen funwari milk-chan!
(wer japanisch kann und es authentischer will, klickt hier.)

die fünf durchgeknallten schmusetitten wohnen im friedlichen milk village und erleben dort tolle abenteuer. sie sprechen milkanisch, eine wundersame sprache, die jeder versteht (stellt euch vor, unsere brüste könnten reden - was würden die wohl für geschichten erzählen?), und jede von ihnen hat eine eigene persönlichkeit und besondere vorlieben.

natürlich sind sie auch als stoff-"tier" erhältlich, bisher leider erst an wenigen ausgewählten verkaufsstellen in japan. hoffen wir, dass sich das ändert, denn ein derartiges merchandising ist doch ganz im sinne der stillförderung, nicht wahr? wer hätte nicht gern ein brüstchen mit rosa schleifchen am nippel als schlüsselanhänger?

der japanische humor ist zwar gewöhnungs- (und vermutlich auch erklärungs-) bedürftig, aber uns gefielen die kleinen brust comics trotzdem überaus gut.
yeah, wir wollen mehr fluffy milk! cooler geht's echt nicht. :-)

und irgendwann kommen wir auch dahinter, warum es babybrüste gibt, die schnuller haben. und wie das wohl aussieht, wenn milko-chan gestillt wird?
ach egal, lieber gar nicht drüber nachdenken und stattdessen einfach nur süß finden...

This page is powered by Blogger. Isn't yours?