1.9.07

das mach ich doch mit links

ein kind zu haben, kann anstrengend sein. wissen wir alle.
dass sich diese belastung auch darauf auswirken kann, auf welchem arm die mutter ihr baby hält, haben nun psychologen aus großbritannien und norwegen beobachtet.

die im Journal of Child Psychology and Psychiatry veröffentlichte studie "Maternal stress and depression and the lateralisation of infant cradling" belegt, dass diejenigen mütter, die unter größerem stress und emotionalen problemen litten, ihre kinder eher auf dem rechten arm hielten.
dieses phänomen trat unabhängig davon auf, ob die mutter rechts- oder linkshänderin ist, wie in anxiety insights näher erläutert wird.

die untersuchung wirft allerdings auch fragen auf.

es handelte sich um lediglich 79 frauen, und über die näheren lebensumstände dieser mütter, ihre herkunft, zusätzliche belastungsfaktoren und ähnliches werden keine weiteren angaben gemacht. da ist es fraglich, ob man aus dieser kleinen gruppe wirklich sichere, verallgemeinerbare schlüsse ziehen kann.

auch war die altersspanne der kinder (3 bis 14 monate) doch recht groß.
je älter das kind, desto schwerer ist es auch, und da ist es klar, dass man ein schwereres kind eher mit dem stärkeren arm hochhebt - und dieser arm ist, da die mehrzahl der menschen rechtshänder sind, eben zumeist der rechte arm.
vielleicht ist es nicht die relaxtheit der mutter, sondern einfach das gewicht ihres kindes, das ihre seitenpräferenz beeinflusst. aus der studie geht nicht hervor, ob dieser aspekt bei der statistischen auswertung der daten berücksichtigt wurde.

ob man aus den ergebnissen also tatsächlich ableiten kann, vom baby-im-arm-halte-verhalten der mutter rückschlüsse auf ihre neigung zu einer postpartalen depression zu ziehen, wie es auch der scienceticker nahelegt, sei also mal dahingestellt.
weitere forschung auf diesem gebiet wäre wünschenswert, dann werdet ihr das kind schon schaukeln, liebe psychologen.

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