31.10.08

flatterhaft

wer sich zu halloween standesgemäß kleiden will, hat inzwischen die volle auswahl. das ende oktober (heute!) gefeierte gruselfest macht sich auch in unseren breiten immer breiter und gibt gelegenheit, sich zünftig zu maskieren.

bloß an uns stillmamas wurde in sachen kostümierung bislang noch nicht gedacht.
oder doch? kennt ihr einen still-bh im halloween-look?

wir plädieren dafür, diesen hier als vorlage für erste entwürfe zu nehmen. müssten nur noch ein paar häkchen zum aufklappen dran, und schon ist die geisterbrut mit nur einem flügelschlag da, wo es immer süßes (und nicht saures) gibt.


achja, die netten fledertiere bekommen übrigens - so wie wir menschen - in der regel nur ein junges pro wurf und verfügen - im unterschied zu uns - über ein stillfreundliches sozialverhalten und ausgesprochen gemütliche wochenstuben.

26.10.08

ich dich auch

gut ein jahr ist es her, da haben wir euch auf ein buch hingewiesen, das in keinem kinderzimmer fehlen darf.
nun gibt es von denselben autoren die fortsetzung davon, oder eigentlich das gegenteil - auf alle fälle genauso gut und unterhaltsam. :-)

wer also schon mal die ersten weihnachtsgeschenke für den nachwuchs besorgen will, dem sei "Das schnuckelige Schmusewörter-ABC" wärmstens ans herz gelegt.

15.10.08

endlich

die menschheit besteht seit jahrmillionen. eifrig haben wir vor uns hin evolutioniert, unsere fertigkeiten immer weiter verbessert und dabei immer wieder die finsteren klippen des aussterbens umschifft. darauf können wir stolz sein.

so sind wir denn nun angekommen beim homo ludens. wenn dieser sich jedoch mit dem homo insipiens paart, dann kann nur übles dabei herauskommen. spielerische dummheit, oh weh...

ein besonders eindrückliches beispiel dieser abgründigen mischung ist das ständige leistungsstreben und vergleichen. als würde daraus auch nur ein hauch von erkenntnis entstehen.

so richtig unlustig wird das ganze, wenn es unser thema, nämlich die stillerei, betrifft.
von ähnlichgesonnenen aufmerksam gemacht, sträubte sich nicht nur sofort unser nackenhaar (evolutionäres überbleibsel bei erschrecken), sondern wir verfielen gar in eine kurzfristige erstarrung (evolutionäres überbleibsel, um sich für den feind unsichtbar zu machen).

grund der heftigen reaktion? das hier.

was bitte ist das???
wie konnte die menschheit so weit kommen ohne das "MomAssure" brusthütchen mit milchmessfunktion?
bitte, warum sind wir nicht vorher ausgestorben? was haben wir verbrochen, um so etwas präsentiert zu bekommen? welchem kranken geist ist das entsprungen?

wie das teil eigentlich funktionieren soll, hat sich uns übrigens nicht erschlossen. aber eines wissen wir sehr gut: benutzerinnen solcher nonsense-produkte werden mittelfristig betrachtet aussterben, und das ist durchaus nicht unerfreulich.
wer mit brusthütchen stillt, stillt kürzer, weil er sich damit jede menge vermeidbarer probleme einhandelt. wer meint, er müsse immer genau wissen, wieviel milliliter milch gerade ins kind abgefüllt werden, stresst sich ebenfalls nur überflüssig rum. wer so kurz stillt, hat kränkere kinder...

und so betrachtet werden wir mit unseren lange gestillten und daher gesunden kindern die besseren gene weitergeben, unsere nachkommenschaft wird prosperieren, und es ist lediglich eine frage der zeit, da wird das kapitel des mit messhütchen kurzgestillten und dann kunstmilchgefütterten nachwuchses nur noch eine fußnote in der menschheitsgeschichte sein.

okay, das dürfte noch etwas dauern, aber man darf ja gerade in solch hektischen zeiten auch mal eine prognose mit einer etwas weiteren perspektive abgeben, oder?


so, genug der ironie.

um dem thema noch einen ernsthafteren aspekt abzugewinnen, sei an dieser stelle darauf hingewiesen, dass es durchaus auch sinnvoll anmutende ansätze für die verwendung von stillhütchen gibt.

weltweit wird derzeit fleißig geforscht, wie man die verbreitung des HI-virus eindämmen kann. immerhin handelt es sich bei AIDS um eine krankheit, die in teilen afrikas und asiens mittlerweile zu einer bedrohlichen bevölkerungsreduktion geführt hat. bereits von einem aussterbeereignis zu sprechen, wäre verfrüht (und zudem zynisch), aber die zeit rennt.

die ansteckung mit HIV kann auch über die muttermilch erfolgen, doch der verzicht auf das stillen und dadurch bedingte einsatz von künstlicher ersatznahrung ist gerade in den entwicklungsländern eine entscheidung, die nicht unbedingt zum überleben der kinder beiträgt. das erhitzen der milch, um das virus abzutöten, ist dort in der regel aus praktischen gründen ebenfalls kaum möglich.

abhilfe schaffen soll nun ein neuartiges brusthütchen, das das problem auf chemischem wege lösen könnte.
der chemieingenieur stephen gerrard von der universität cambridge tüftelt zusammen mit seinen projektkollegen vom international development design summit (IDDS) daran, welche stoffe in das hütchen eingearbeitet werden müssen, um die muttermilch direkt auf dem weg von der brust ins kind vom HI-virus zu befreien. nach ersten versuchen mit kupfer scheint nun ein stoff namens sodium dodecyl sulphate (SDS) erfolgversprechende resultate zu erzielen.

das projekt Breast Milk HIV Shield befindet sich zwar noch am anfang seiner entwicklungsphase, doch es ist sicherlich nicht verkehrt, die weiteren ergebnisse wohlwollend zu beobachten. ließe sich dieser ansatz tatsächlich realisieren, so wäre ein wichtiger schritt zur eindämmung von AIDS getan.

daher drücken wir gerrard und seinem team trotz unserer allgemeinen abneigung gegen stillhütchen ganz fest die daumen. wenn es hilft, kinderleben zu retten, ist es auf alle fälle ein unterstützenswertes instrument.

hoffentlich kommt keiner der findigen ingenieure auf die idee, auch noch einen milchmesser in den anti-HIV-hut einzubauen...

9.10.08

viel lärm um nichts

spannend, auf welche weise mancher entdeckt, dass muttermilch ein gesundes nahrungsmittel ist.
ein schweizer gastwirt hatte nämlich geplant, die milch zur zubereitung von speisen zu verwenden, wie unter anderem der stern berichtete.
interessant sind auch die kommentare, die diese meldung bei den lesern des schweizer tagesanzeigers und von 20minuten auslöste.

doch nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird, und so hat auch unser alpenländischer wirt schon nach kürzester zeit - bereits am tag darauf - seine idee wieder zurückgezogen.

tja, ein schelm, wer böses dabei denkt. dass das restaurant nun trotz einer nicht ganz so ausgefallenen speisekarte aufgrund des medienrummels besonders viel kundschaft bekommen wird, liegt auf der hand.
ob es sich also nur um einen "lustigen" marketinggag handelte, oder ob der gastwirt seine pläne tatsächlich umgesetzt hätte - wir werden es nie erfahren.

falls ihr mal zufällig in winterthur unterwegs seid, könnt ihr ja einen abstecher ins restaurant "storchen" machen. aber bloß nicht drüber nachdenken, mit welchen körpersekreten der findige gastronom seine soßen sonst noch so abschmecken könnte.
vielleicht brütet er bereits über der nächsten bahnbrechenden geschäftsidee? wer hausmannskost im angebot hat...

1.10.08

ausgleichende gerechtigkeit

am heutigen 1. oktober ist weltvegetariertag. wir alle wissen, dass die ernährung einen enormen einfluss auf unsere gesundheit hat.
ebenso beeinflusst auch das schwangersein, gebären und stillen den körper von uns frauen (und natürlich nicht nur den).

krebsforscher der uni oxford fanden heraus, dass ein zusammenhang besteht zwischen dem kinderkriegen und erkrankungen der gallenblase.
die großangelegte studie wertete dazu die daten von knapp 1,3 millionen frauen aus, welche an der britischen million women study teilgenommen haben.

unter dem titel "Childbearing, breastfeeding, other reproductive factors and the subsequent risk of hospitalization for gallbladder disease" wurden die resultate nun in der aktuellen ausgabe des International Journal of Epidemiology veröffentlicht.

das ergebnis der untersuchung ist überraschend:
je mehr kinder eine frau bekommt, desto anfälliger wird sie für gallenblasenleiden. aber - und jetzt kommt's - je länger sie stillt, desto mehr sinkt ihr erkrankungsrisiko wiederum.

das bedeutet unterm strich, verglichen mit kinderlosen frauen besteht eben doch keine erhöhte gefahr für mütter, probleme mit der gallenblase zu bekommen, wenn sie eben nur ausreichend lange stillen. das risiko wird wieder ausgeglichen, und die kinder freut es sowieso.

hat die natur mal wieder sehr praktisch eingerichtet, oder?

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